[St. Pölten] Notgeld |
stefanobreil
Notgeldkatalogversteher
Dabei seit: 09.08.2010
Beiträge: 156
|
|
Hallo Leute,
Könnt Ihr mir bitte bei der folgenden Banknote weiterhelfen.
Ist das ein Notgeldschein?
Ist aus St. Pölten, Niederösterreich.
Hat gerade mal eine Gültigkeit von 7 Tagen!
Aus dem Jahr 1915.
Whitehead & CO. A. G. (Torpedobau wenn es richtig ist?)
Fiume ist doch für Kroatien oder?
Was ist so etwas wert?
Habt Ihr den in einem Katalog oder Buch.
Danke schon mal.
Schöne Grüße
Stefanobreil
Dateianhang: |
1.jpg (144 KB, 348 mal heruntergeladen)
|
|
|
31.05.2011 20:55 |
|
|
Schimmi
Banknotenausschnitt-Erkenner
Dabei seit: 16.01.2008
Beiträge: 4.787
Wohnort: Tirol
|
|
Hallo,
im Katalog von F.Scholz ist der Schein nur ohne Datumsangabe gelistet
- Bewertung RRR 80€
Ob diese Variante seltener ist weiß ich nicht.
Fiume ist die Stadt Rijeka in Kroatien, in der dortigen Werft stellte Whitehead U-Boote für die K.u.K.-Monarchie her. Teile der Produktion wurden wgen des Krieges nach St. Pölten ausgelagert - siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Whitehead-Werft
|
|
31.05.2011 21:34 |
|
|
stefanobreil
Notgeldkatalogversteher
Dabei seit: 09.08.2010
Beiträge: 156
Themenstarter
|
|
Hallo,
Danke Schimmi für die schnelle Antwort!
Kann es sich hier um eine Fälschung Handeln, oder ist das wirklich ein seltener Schein?
Schöne Grüße
|
|
31.05.2011 21:59 |
|
|
nick1k
Sammlung-in-Fort Knox-Bewahrer
Dabei seit: 22.01.2004
Beiträge: 8.319
Wohnort: terra
|
|
@stefanobreil
Ich hab´ das Thema aus dem Mitgliederbereich mal eben in die richtige Kategorie verschoben. Bitte also nicht wundern...
Grüße
nick1k
__________________ Bekanntlich steht die glänzende Situation eines Staates immer in einem gerechten Verhältnis zur Höhe seiner Schulden
HONORÉ DE BALZAC (1799-1850)
|
|
01.06.2011 05:20 |
|
|
alex11
Dabei seit: 04.12.2005
Beiträge: 400
|
|
Den tatsächlichen Marktwert würde ich jedenfalls auf > 100 € einschätzen, in der vorliegenden Erhaltung und als vermutliche (seltenere) Variante sogar recht deutlich über > 100...
|
|
01.06.2011 08:22 |
|
|
RuRi
Preislistensammler
Dabei seit: 12.08.2007
Beiträge: 1.202
Wohnort: Salzburg, Österreich IBNS-Mitgliedsnummer: keine
|
|
So ein Exemplar wurde im Herbst auf der Sammlerbörse in Wels von Herrn Tretthahn(Neulengbach) angeboten und von Hr. Kiederer, Händler aus Zell am See, zu einem ähnlichen Preis als hier im Beitrag erwähnt erworben. Keine Frage, dass dieses oder so ein Exemplar, wenn noch nicht weiterverkauft, z.B. in der nächsten Auktion bei Frühwald/Kiederer in Salzburg im Ruf erheblich höher angesetzt wird.
Nach meinen Informationen gibt es in NÖ. um Herrn Tretthahn eine Gruppe von Sammlern, die einen eigenen Privatnotgeldkatalog aufgelegt haben, der so um die € 120,- kosten soll. Darin sind drei Scheine dieser Firma mit jedenfalls zwei verschiedenen Nennwerten gelistet. Wieviele Scheine und welche wirklich erhalten geblieben sind, ebenso wie sich der Marktpreis entwickelt, wird man wohl erst bei weiteren Angeboten sehen.
__________________ RuRi
|
|
01.06.2011 09:51 |
|
|
stefanobreil
Notgeldkatalogversteher
Dabei seit: 09.08.2010
Beiträge: 156
Themenstarter
|
|
Danke an alle für die Antwort.
Find ich super das diese Note doch so hoch eingeschätzt wird.
Noch mehr Nennwerte zu diesen Schein habe ich noch nie gesehen. Ist bei den anderen Scheinen auch der Datumshinweis oder nicht?
Was mir in letzter Zeit auffällt ist, dass immer mehr "Sonderscheine" auftauchen und angeboten werde, oder liegt es daran das man erst ein geschultes Auge für Banknoten bekommen muss. Wie seht Ihr das so?
Schöne Grüße
Stefanobreil
|
|
01.06.2011 12:33 |
|
|
rista
Dabei seit: 20.11.2005
Beiträge: 2.873
Wohnort: Thüringen/Erzgebirge
|
|
Hallo zusammen,
der Druckvermerk links unten erinnert mich ein wenig an Ansichtskarten aus der Zeit der SBZ in Ostdeutschland oder auch an LPG-Geld aus der DDR, dort wurde das Datum und teilweise auch die Auflagenhöhe angegeben - vielleicht hatte der Schein eine Auflagenhöhe von 300 Exemplaren und wurde im Juli 1915 gedruckt...?
Gruß rista
|
|
01.06.2011 13:04 |
|
|
stefanobreil
Notgeldkatalogversteher
Dabei seit: 09.08.2010
Beiträge: 156
Themenstarter
|
|
Hallo Rista,
Das hab ich mich schon gefragt was das bedeuten könnte. Könnte eine logische Erklärung sein.
300 Exemplare ist nicht wirklich viel. Könnte man davon ausgehen, dass es nicht wirklich viele Noten mehr gibt.
Die Firma die diese Noten gedruckt hat, wird auch nicht mehr ausforschbar sein oder? Wo fangt man da an?
Schöne Grüße
Stefanobreil
|
|
01.06.2011 20:08 |
|
|
Notaphilist
Themselieselporträt-Sammler
Dabei seit: 13.09.2010
Beiträge: 6.067
Wohnort: Sachsen
|
|
Zitat: |
Original von stefanobreil
Die Firma die diese Noten gedruckt hat, wird auch nicht mehr ausforschbar sein oder? Wo fangt man da an?
|
Die Recherchen über längst vergangene Firmen gestaltet sich oft sehr schwierig und eher noch schwieriger eine Druckerei zufinden. Zunächst sollte man in Erfahrung bringen ob es noch Reste oder ausgelagerte Teilbereiche der Firma geben könnte, die womöglich Archivunterlagen aus der Zeit beherbergen und Kriegszeiten überstanden haben. Eine gute Quelle sind oft auch Tageszeitungen aus der Zeit, zumindest ist das in Deutschland oft der Fall gewesen, dass Firmen und Institutionen über die Ausgabe von Notgeld Anzeigen veröffentlichten. Vielleicht kann man hier ansetzen und womöglich wird auch die Druckerei benannt.
Ich möchte mich der Aussage von rista anschließen, das die Auflagenzahl links unten auf dem Schein dargestellt ist. Mit "Sommer" wird wahrscheinlich/vermutlich die Druckerei gemeint sein. Das ist früher oft üblich gewesen diese zuerst in einer Kennung anzugeben.
Damit hast Du eigentlich alle angaben um mehr über die Druckerei herauszufinden.
Druckerei "Sommer" aus "St. Pölten", Auflage "300", Monat Juli "7", Jahr 1915 "15"
Wenn es in Österreich auch soetwas Wie Landes- oder Kreisarchive gibt, kannst Du dort mit der Recherche beginnen. Denn es werden oft Archivunterlagen aus liquidierten Firmen oder Druckereien, in solchen Archiven gelagert. Wenn natürlich der Rüstungsbetrieb in irgendeiner Form noch existiert ist es um so besser.
Aber vielleicht willst Du Dir die Zeit mit dem recherchieren sparen und suchst die Fachgruppe auf,wie oben genannt, die das Thema bereits bearbeitet hat.
Mfg der Notaphilist
__________________ Ich suche ständig Papiergeld aller Art aus Sachsen und Altdeutschland und Noten auf Mark basierend vor 1900!
Erhaltung ist egal, einfach immer alles anbieten!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Notaphilist: 02.06.2011 10:58.
|
|
02.06.2011 10:56 |
|
|
ernte
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 01.07.2009
Beiträge: 1.556
|
|
|
02.06.2011 11:28 |
|
|
stefanobreil
Notgeldkatalogversteher
Dabei seit: 09.08.2010
Beiträge: 156
Themenstarter
|
|
Hallo Leute,
Ich werde jetzt mal als erstes die Fachleute kontaktieren. Schau mal was die schon an Material und Wissen zusammengetragen haben.
Leider sind die im Museum und Archiven nicht immer so erfreut wenn man sich bei denen meldet. Das Problem hatte ich auch schon bei der 1 Reichsmark aus St. Pölten.
Im Landesmuseum wollte ich nur mal die Banknote besichtigen und 3 Wochen später haben die mal eine halbe Stunde Zeit gehabt. So was ist echt ärgerlich.
Danke für Euren Rat der Vorgehensweise.
Die eine Person hat echt viele Notgeldbücher auf seiner Hompage gelistet. Der könnte mir auch weiter helfen.
Schönen Abend noch,
stefanobreil
|
|
02.06.2011 21:49 |
|
|
stefanobreil
Notgeldkatalogversteher
Dabei seit: 09.08.2010
Beiträge: 156
Themenstarter
|
|
Hallo,
Hab jetzt weiter Informationen bekommen. Von dieser Note gibt es unterschiedliche Farbvarianten. Diese Varianten sind in einem Privatkatalog abgebildet. Leider ist mir dieser Katalog zu teuer, sonst hätte ich euch auch gleich die Bilder angefügt.
Die Farbvarianten sind grau und blau! Die Noten gibt es mit und ohne Datum. Bei der Datumsvariante gibt es Unterscheidungen von Datum (Tag der Druckerei).
Jetzt hab ich herausbekommen wie auch schon oben erwähnt wird, dass die Firma die die Noten gedruckt hat die Firma Sommer (aus St. Pölten) ist. Monat und Jahr sind auch richtig bestimmt worden von Notaphilist.
Die Zahl 300 bedeutet nicht die Anzahl, sondern die Auftragsnummer in der Firma. Das bedeutet Nummer 1 könnten Ansichtskarten, Nummer 2 Bücher und so weiter gedruckt worden sein. In diesem Fall war halt die Nummer 300 diese Banknoten. Diese Information ist zu 100% richtig.
Schöne Grüße
|
|
16.12.2011 22:50 |
|
|
|