[Griechenland] - Ab wann ist eigentlich ein Staat bankrott? |
hajduk
DM-Umtauscher
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Hallo Ronny,
ist alles OK! Ich möchte es dabei belassen.........
Hast du schöne Dollars für mich?
Ich würde diese auch mit Euros nicht mit Dinars oder Kunas bezahlen wollen!
Gruß
Stefan
__________________ banknotesword
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26.06.2011 12:41 |
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ElderFuthark
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Schon schlimm, wenn ich als Liberalkonservativer Tito in Schutz nehmen muß, aber ich muß Hajduk Recht geben. Insbesondere können wir Tito nicht durch die mitteleuropäische Brille betrachten, sondern müssen - ob wir wollen oder nicht - auch mal akzeptieren, daß Tito in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien immer noch ein enormes Ansehen genießt. Tito war Blockfrei. Das ist Fakt. Jugoslawien war sozialistisch das ist auch Fakt. Wirtschaftlich war Jugoslawien aber in Westeuropa weitaus mehr integriert als in Osteuropa. Das ist auch Fakt. Fakt ist auch, daß man sogar 1985 den Jugoslawen das Angebot gemacht hat, der EG beizutreten. Fakt ist aber auch, daß Jugoslawien damals abgelehnt hat, da man die Blockfreiheit damit nicht mehr hätte rechtfertigen können.
Zitat: |
Original von *ryhk*
Ab 1964 trat Jugoslawien einigen Bereichen des RGW bei, "Aussenhandel, Währungs- und Finanzbeziehungen, Schwarzmetallurgie, Buntmetallurgie, Maschinenbau, chemische Industrie und Koordination der wissenschaftlichen und technischen Forderungen" (http://www.forost.ungarisches-institut.de/pdf/19640917-1.pdf)
So ganz moskaufrei hat sich Tito da nicht gehalten. |
Nicht dabei vergessen, wer da auf wen zuging. Die Russen haben den Jugoslawen damals das Angebot gemacht und für Chruschtschow war das der Gang nach Canossa. Die Jugoslawen hatten eine starke Position. Zudem wollten die Russen Jugoslawien als "Sprungbrett" nutzen, um ihre Waren auch im Westen anbieten zu können. Daß auch westliche Länder Handelsverträge mit der UdSSR hatten, machte sie ja auch nicht zu Ostblockländern.
Zitat: |
Original von Hajduk
Warst du in Jugoslawien als Marschall Tito starb? Ich schon!
Waren deine Großeltern Jugoslawische Partisanen? Meine schon!
Bist du etwa kroatischer Staatsbürger? Ich schon!
Hast du erlebt wie Jugoslawien zerfiel? Ich schon!
Hast du mit den Konsequenzen einer Sezession leben müssen? Ich schon! |
Ich muß dies alles verneinen, da meine erste Reise nach Ex-Jugoslawien 1996, also nach dem Krieg stattfand.
Aber wenn man über genau diese Punkte mit den Leuten aus dem ehemaligen Jugoslawien redet, versteht man sie um einiges besser, als aus der deutschen Brille heraus Tito mit Hitler zu vergleichen und grundsätzlich das Selbstverständnis seines Gegenübers in Frage zu stellen.
Ich finde es schade um die Werte, die Bratstvo i jedinstvo vermitteln sollten, weil auch gerade in Europa dieselben Zentrifugalkräfte dank der Griechenlandkrise zu wirken beginnen. Jugoslawien ist schließlich daran gescheitert, daß schlechte Jugoslawen versuchten Jugoslawien zu spielen, während heute schlechte Europäer EU spielen, Glühbirnen verbieten und alles und jeden grundlos retten wollen.
In varietate concordia, Amen.
Btw: Ich nehme auch Kuna, Dinar und KM - und das sehr gerne
__________________ Beſte Grüſʒe, Björn
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26.06.2011 13:12 |
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s.oli
Dabei seit: 02.04.2008
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Hallo MBL,
guter Beitrag, der oben v. 23.
Dazu 2 Fragen.
1. Wie würde die Stärke auf den int. Spekulationsmarkt einer zurückkehrenden DM aussehen? Die Trägheit wegen der Masse(Menge) wäre meiner Ansicht nach nicht gegeben. Damit wäre sie interessanter bzgl. Spekulationen auf den Finanzmärkten. Sie wäre sehr volatil. Ich will nicht die Tiegerstaaten als Bspl. bringen, aber wir wissen, dass es kein Erbarmen, keine Moral gibt, wenn es darum geht, anderen ihr Geld zu stehlen. Da geht man auch mal über unzählige Leichen - beim Eintreten der Hintertüren ganzer Staaten.
2. Das WIR und wir ist wie gemeint?
Zitat: |
Original von MBL
...Und warum? Weil WIR durch den Euro in den letzten 10 Jahren soviel Asche gemacht haben, wie keine anderen Nation des Eurolandes....
....
So und jetzt kommt die Gretchenfrage: wenns so kommt, dann bleibt die EZB auf zig Milliarden Euro fauler Papiere sitzen. Na jetzt ratet mal, wer das dann begleichen darf. Naaa? Richtig!
....
Schulden mal schön übernehmen. Ohne Murren und Knurren. Sonst sind wir selbst am Ende.... |
Ich bin nicht der Meinung das wir "in den letzten 10 Jahren soviel Asche gemacht haben". Das mag auf einige wenige zutreffen, insbesondere den Shareholdern der genannten Konzerne.
Da die meisten Deutschen eher mit den Preiserhöhungen zu kämpfen haben, statt sich über Anlagen der überschüssigen Gelder der letzten 10 Jahre den Kopf zu zerbrechen, wird es auch kaum eine Mehrheit in der Bevölkerung geben, die die Hilfen für auch nur "irgendeinen" Nachbarn gut findet.
Oli
__________________ Grundlage d.Demokratie ist nicht d.Herrschaftsgewalt eines Obrigkeitstaates.Nicht d.Bürger steht im Gehorsamkeitsverhältnis zur Regierung,sondern d.Regierung ist dem Bürger i Rahmen d.Gesetze verantwortlich für ihr Handeln G.Heinemann,Bpäsident 69-74
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26.06.2011 14:06 |
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dollarsammler2008 unregistriert
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hallo Stefan
kuck mal ganz wertfrei nim mal einen atlas und guck mal effesus oder so
wie weit ehemalige griechische siedlungen in die türkei ragen
du kommst fast bis zur hälfte der türkei.
Dann hat die Türkei keinen unübersehbaren wirtschaftlichen faktor
auch wäre es mal ein grosses land was in europa wäre
jetzt möchte ich mal keine politischen inneren differenzen hören
weil das gibt es in anderen Ländern auch
übrigends haben alle Menschen die selben vorfahren
weil irgendwer muß ja der erste mensch gewesen sein
und wir sind seine nachkommen anders geht es nun mal nicht
übrigends haben die Osmanen auf dem Balkan und vor Wien gekämpft und nicht die Türken.
so lange gibt es die Türkei nämlich noch nicht
weil Yugoslawien gibt es ja auch nicht mehr , oder ?
ich könnte jezt noch andere beispiele anführen aber das lasse ich lieber
man muß die vergangenheit auch mal ruhen lassen
sonnst wäre diese europäische Union nie entstanden
jedenfalls hat keiner das recht jemanden die zugehörigkeit zu europa
zu verwähren und selber zu sagen wir gehören aber dazu
wenn du nach dem urkontinent pangea gehst gehört alles zu europa
danke schönen sonntag
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26.06.2011 16:05 |
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hct2000
Dabei seit: 30.03.2006
Beiträge: 4.282
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Zitat: |
Original von hajduk
Die Türkei hat aus vielerlei kulturhistorischen Gründen überhaupt nichts in der europäischen Union verloren.
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DANKE für diesen Satz und Deine anderen leichtverständlichen und gut erläuterten Anmerkungen!
... und jetzt wäre es doch wieder an der Zeit etwas über Griechenland zu schreiben.
Die Frage die mir seit einiger Zeit im Kopf umhergeht:
Wenn die Griechen keinen herrausragenden Einfluss auf den Euro haben (im Forum geäußerte Meinung), warum reden wir dann über sie? bzw. überlassen wir sie nicht ihrem eigenem Schicksal?
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26.06.2011 17:45 |
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nick1k
Sammlung-in-Fort Knox-Bewahrer
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Zitat: |
Original von hct2000
... und jetzt wäre es doch wieder an der Zeit etwas über Griechenland zu schreiben. |
Guter Plan!
Zitat: |
Wenn die Griechen keinen herrausragenden Einfluss auf den Euro haben (im Forum geäußerte Meinung), warum reden wir dann über sie? bzw. überlassen wir sie nicht ihrem eigenem Schicksal? |
Weil der "Einfluß" lediglich zahlenmäßig gemeint war und außerdem die Verflechtungen des Banken- und Währungssystems unberücksichtigt bleiben?
Das hat auch etwas mit dem Vertrauen in eine Währung zu tun.
Grüße
nick1k
__________________ Bekanntlich steht die glänzende Situation eines Staates immer in einem gerechten Verhältnis zur Höhe seiner Schulden
HONORÉ DE BALZAC (1799-1850)
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26.06.2011 18:21 |
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hajduk
DM-Umtauscher
Dabei seit: 08.02.2011
Beiträge: 3.805
Wohnort: Newry, Tuaisceart Éireann
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Hallo hct2000,
meiner Meinung nach hat die griechische Finanzlage tatsächlich eher einen nicht allzu erheblichen Einfluss auf den Euro als solchen.
Das Problem besteht im System:
Sollte die Griechen in Ihrer jetzigen Situation fallen gelassen werden besteht die Gefahr das unser Unionsprinzip zerbricht und damit der Euro scheitert.
Was passiert mit den europäischen Investoren?
Was würde aus den anderen Ländern welche sich in finanzieller Schieflage befinden werden?
In der jetzigen Situation ist es wohl tatsächlich das beste den Finanzschwachen Ländern der Eurozone unter Auflagen zu Helfen.
Es hilft auch überhaupt nichts der guten alten DM hinterher zu jammern.
Die hat nämlich ein riesen Problem!
Sie wurde eingestampft!
Eine Reaktivierung der guten alten DM wäre unwirtschaftlicher als den Unionspartnern zu Helfen.
( Oh man, das ich nochmal pro Euro argumentieren muss hätte ich nun nie erwartet! )
Das ist wirklich komplex und muss unter vielen Aspekten betrachtet werden.
Mich hat dieses Thema so ganz langsam ermüdet.
Es wurde allerdings neben den wirklich dummen Kommentaren auch viel konstruktives zu diesem Thema beigetragen.
Gruß
Stefan
__________________ banknotesword
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26.06.2011 18:29 |
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WELTBANKNOTEN
Administrator
Dabei seit: 24.12.2007
Beiträge: 9.645
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RE: Griechenland - Ab wann ist eigentlich ein Staat bankrott? |
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Wie schätzen denn hier die Mitleser (egal, ob im Finanzgewerbe tätig oder nicht) die Sache ein... was wird mit dem Euro passieren, wenn die Griechen mit nur 155 Stimmen von 300 Stimmen (die Opposition will ja geschlossen dagegen stimmen) am Mittwoch das neue Sparpaket durchbringen?
Dass das Sparpaket durch geht, denke ich schon, denn die Regierende Partei hat 155 Stimmen und kann so selbst *beschließen*
Es sind für die nächsten Tage massive Streiks und Protestaktionen angekündigt worden.
Tatsache ist, wenn das Paket durch geht, fließt weiteres Geld.
Aber wird es die intertnationale Finanzwelt beruhigen, wenn nur knapp die hälfte der Regierung das Paket abgesegnet hat und die Bevölkerung unbefristete Generalstreiks fährt?
Ich mache mir halt auch etwas den Kopf, weil ich die nächsten Tage eine größere Auslandsüberweisung in US-Dollar machen muss und wenn ich die gleich morgen starte, liegt der Kurs bei etwa 1,41 Dollar pro Euro - das kann ab Mittwoch aber vollkommen anders aussehen... besser oder schlechter... 4 US-Cent mehr oder weniger machen schnell mal 25 Euro aus
Viele Grüße
WELTBANKNOTEN
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26.06.2011 18:39 |
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MBL
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 14.01.2004
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Wohnort: Groß-Giesing - Welthauptstadt des Fußballs
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Zitat: |
Original von s.oli
Dazu 2 Fragen.
1. Wie würde die Stärke auf den int. Spekulationsmarkt einer zurückkehrenden DM aussehen? Die Trägheit wegen der Masse(Menge) wäre meiner Ansicht nach nicht gegeben. Damit wäre sie interessanter bzgl. Spekulationen auf den Finanzmärkten. Sie wäre sehr volatil. Ich will nicht die Tiegerstaaten als Bspl. bringen, aber wir wissen, dass es kein Erbarmen, keine Moral gibt, wenn es darum geht, anderen ihr Geld zu stehlen. Da geht man auch mal über unzählige Leichen - beim Eintreten der Hintertüren ganzer Staaten.
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Also ich bin ja leider auch kein Hellseher. Deswegen kann ich das auch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.
Nur ist es in meiner bisherigen Erfahrung immer so gewesen, dass letztlich de Markt immer da investiert, wo
a) die Investition sicher ist
und
b) möglichst hohe Zinsen bezahlt werden.
Also:möglichst hohe Zinsen bei möglichst geringem Risiko. Ein sicherer Hafen wäre die DM allemal. Die deutsche Staatsverschuldung ist zwar enorm hoch, wenn man sich die nackten Zahlen ansieht. Im Vergleich zur Wirtschaftskraft ist es aber relativ harmlos. In jedem Fall niedriger als in den USA, Italien und Großbritannien und auch nicht höher als in Frankreich, das allerdings eine etwas weniger starke Wirtschaftskraft hat.
Von daher wäre die DM erstmal attraktiv und der Aufwertungsdruck hoch
Die deutsche Bundesbank könnte nun dagegensteuern. Und zwar mit relativ niedrigen Leitzinssätzen. Wenn die Zinsen niedrig sind, würde der Markt sich nach anderen Währungen umsehen, die höhere Zinsen bieten ohne ein erheblich höheres Risiko zu bieten.
Rein theoretisch könnte die DM so durch die Bundesbank etwas weniger attraktiv gemacht werden und der Aufwertungsdruck würde sinken.
Nur: die Bundesbank muß (bzw. musste) immer auch die Kaufkraftstabilität im Auge behalten. Niedrige Zinsen bedeuten natürlich auch niedrige Sollzinsen und nicht nur niedrige Habenzinsen.
Es würde also mehr Unternehmen und Personen geben, die sich einen Kredit nehmen können, weil die Raten durch niedrige Zinsen bezahlbar wären.
Problem: je mehr Kredite vergeben werden, desto mehr Geld ist im Umlauf, je mehr Geld im Umlauf ist, desto höher die Inflationsgefahr. Die Bundesbank müsste dann gegensteuern, die Leitzinssätze erhöhen und so die Anzahl der Kredite verringern.
Da die Bundesbank die Preisstabilität sichern muß, kann das höhere Zinsen bedeuten, die die DM wieder attraktiv machen .
Und die anderen, klassischen Investitionsländer? Sind de facto pleite, wenn ihre Zinsen steigen! Die USA und Großbritannien sind weit höher verschuldet als Deutschland. Wenn dort die Zinsen steigen, sind beide Länder blitzschnell am Rande der Zahlungsunfähigkeit, weil die Zinszahlungen ansteigen. Die müssen ihre Leitzinssätze niedrig halten. Egal, ob das nun Inflationsgefahren schürt oder nicht.
Die Schweizerische Nationalbank schliesslich bremst ihr Geldmengenwachstum in den internationalen Märkten seid Jahren - mit gutem Grund. Und der chinesische Yuan scheidet als Anlageersatz aus, weil er der Willkür der chinesischen Regierung unterliegt. Zu guter letzt: der Yen: genau wie die USA ist Japan enorm hoch verschuldet. Auch die Japaner müssen ihre Zinsen unten lassen.
Ergo: niedrige Zinsen in anderen Ländern lassen kaum Alternativen zu Investitionen in die DM zu.
Fazit: Die DM würde im Wert sehr schnell steigen. Und zwar massiv. Würde heute eine neue DM 1:1 zu bisherigen Euro eingeführt werden, dürfte wohl ihr Kurs binnen eines Jahres sich so stark verändern, dass man 2 Dollar für eine DM bezahlen muß. Würden die Griechen gleichzeitig ihren Euro 1:1 in eine neue Drachme tauschen, würden wir nach 12 Monaten wohl ein Wertverhältnis von 1:10 bis 1:12 sehen.
DAS muß die deutsche Wirtschaft dann erstmal verkraften.....
Zitat: |
Original von s.oli
2. Das WIR und wir ist wie gemeint?
Ich bin nicht der Meinung das wir "in den letzten 10 Jahren soviel Asche gemacht haben". Das mag auf einige wenige zutreffen, insbesondere den Shareholdern der genannten Konzerne.
Da die meisten Deutschen eher mit den Preiserhöhungen zu kämpfen haben, statt sich über Anlagen der überschüssigen Gelder der letzten 10 Jahre den Kopf zu zerbrechen, wird es auch kaum eine Mehrheit in der Bevölkerung geben, die die Hilfen für auch nur "irgendeinen" Nachbarn gut findet.
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Nun ja, ich denke das muß man relativ sehen. Mit WIR meine ich durchaus die überwältigende Masse der Deutschen. Sicher schwimmen die meisten nicht im Geld (ich leider auch nicht - höchstens in Zimbabwe-Dollars), aber die Arbeitslosigkeit ist bei uns auf einem sehr niedrigen Stand. Man muß die Situation mit den anderen EU-Ländern vergleichen.
Die Löhne in Frankreich: meist deutlich niedriger (10-20% je nach Branche) als in Deutschland, bei gleichen Preisen.
Die Lebenshaltungskosten in Großbritannien: durchschnittlich 30-35% höher als bei uns - bei vergleichbaren Nettolöhnen im Großraum London und 10-15% höher als bei uns bei ca. 10-15% niedrigeren Löhnen etwa in Schottland und Wales.
Die Gesundheitsversorgung in Italien - trotz ähnlich hoher (auf Pump finanzierter) staatlicher Investionen ist sie - vorsichtig ausgedrückt - nicht ganz so gut. Jedenfalls ausserhalb von Südtirol.
Die Arbeitslosigkeit in Spanien - zumal die Jugendarbeitslosigkeit - ist deutlich höher als bei uns
Der Migrationsdruck in Ländern wie Irland oder Polen (zumindest mal in Richtung der jeweiligen Hauptstadt) ist wesentlich höher als bei uns und nicht nur auf einige Regionen beschränkt.
Und so weiter und so fort. Das habe ich gemeint und so verstehe ich das WIR.
Von daher fahren wir bislang nicht schlecht! Ob das mit einer neuen DM noch besser wäre, darf man getrost bezweifeln. Deshalb bleibe dabei: lieber keine neue DM. Leider....
Gruß
MBL
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26.06.2011 23:15 |
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s.oli
Dabei seit: 02.04.2008
Beiträge: 1.268
Wohnort: Deutschland Meine eBay-Auktionen:
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Hallo,
danke für die ausfühliche Antwort.
Im Grunde ist die DM also auch keine Lösung. Bei steigendem Kurs geht der Export zurück und es wird mehr Geld für soziale Abfederungen ausgegeben werden müssen. Ebenso erwarten uns Ausgaben für die Stabilität des Euro. Kurzum um, wir finanzieren so oder so die Abhilfe der auf uns zukommenden Mißstände. Daher sollte es beim Euro und seiner Gemeinschaft bleiben.
Oli
__________________ Grundlage d.Demokratie ist nicht d.Herrschaftsgewalt eines Obrigkeitstaates.Nicht d.Bürger steht im Gehorsamkeitsverhältnis zur Regierung,sondern d.Regierung ist dem Bürger i Rahmen d.Gesetze verantwortlich für ihr Handeln G.Heinemann,Bpäsident 69-74
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27.06.2011 15:29 |
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dado
Zigarette-mit-Ro248-Anzünder
Dabei seit: 07.11.2006
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Zitat: |
Deutschland hatte das Wirtschaftswunder nicht wegen seiner schwachen Drachme vollbringen können, sondern weil es die DM hatte. |
Hallo,
die DM wurde doch nicht einfach stark "geboren" sonder wurde durch das Wirtschaftswunder stark
. Hätte die Wärung damals Drache gehiessen dann wäre das heute eben die "starke" Währung.
Gruss dado
__________________ Lieber Kleingeld als kein Geld !
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27.06.2011 17:52 |
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MBL
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 14.01.2004
Beiträge: 1.553
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Zitat: |
Original von s.oli
Kurzum um, wir finanzieren so oder so die Abhilfe der auf uns zukommenden Mißstände. Daher sollte es beim Euro und seiner Gemeinschaft bleiben. |
Richtig. Genau so schauts aus. Nur dass wir mit dem Euro noch ein bißchen Einfluss auf die anderen Länder behalten. Ohne den Euro ist der auch noch weg.
Wir zahlen so oder so. Eine echte Alternative haben wir eh nicht....
Gruß
MBL
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27.06.2011 18:55 |
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ElderFuthark
Dabei seit: 26.12.2005
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Zitat: |
Original von dado
Zitat: |
Deutschland hatte das Wirtschaftswunder nicht wegen seiner schwachen Drachme vollbringen können, sondern weil es die DM hatte. |
die DM wurde doch nicht einfach stark "geboren" sonder wurde durch das Wirtschaftswunder stark
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Bretton Woods. Fester Wechselkurs zum Dollar (4,20:1), während der Dollar fest als Leitwährung an Gold gebunden war. DM = harte Währung seit 1948.
Zitat: |
Hätte die Wärung damals Drache gehiessen dann wäre das heute eben die "starke" Währung. |
Das meine ich: Wir hatten die Drachme nicht, also war das Wirtschaftswunder in der Industrienation Deutschland möglich, da Rohstoffe gegen harte Währung importiert werden konnten, um damit zu produzieren, ohne auf lange Sicht einen Wertverlust fürchten zu müssen. Als das Bretton Woods-System aufgelöst wurde, befürchteten viele, daß durch die Aufwertung der DM keine Exporte mehr möglich sein würden. Das Gegenteil war der Fall, da Importe enorm billiger wurden - bis zur Ölkrise, aber da haben uns die Araber den Hahn abgedreht.
Weichwährungen sind was für Rohstoff- und Agrarstaaten. Deutschland hat keine Rohstoffe, aber Hochtechnologie. Deswegen braucht es eine starke Währung, weil es sonst hochwertige Güter auf dem Markt verschleudern müßte. Um das wieder rentabel zu machen, müßte es die Qualität der Waren senken, um mehr davon absetzen zu können. Dies hat aber zur Folge, daß der internationale Kunde sich dann nach hochwertiger Konkurrenz umschaut.
__________________ Beſte Grüſʒe, Björn
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27.06.2011 21:53 |
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hajduk
DM-Umtauscher
Dabei seit: 08.02.2011
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Zitat: |
Original von hajduk
An einen dramatischen Kurseinbruch glaube ich schon aufgrund der angespannten Lage in den USA auch nicht.
Schwellenländer wie China sind freilich ein entscheidender Faktor bei der Euro Kursentwicklung.
Ich denke auch nicht das Portugal oder Spanien sich mit dem griechischem Pflegefall vergleichen lassen.
Die Griechen haben sich durch Manipulation und Misswirtschaft quasi in die Euro Zone gemogelt.
Die Spanier wurden durch die Baukrise eiskalt erwischt und haben ein deutlich besseres Fundament.
Aber Griechenland wird dem Euro oder gar die Eurozone nicht brechen.
Meine Befürchtung ist das die Italiener noch ganz spezielle Überraschungen für die EU und den Euro unter ihrem Mantel verbergen.
Dann wäre es wirklich problematisch und würde sich nicht durch irgendeinen Rettungsschirm auffangen lassen.
Dann ist der Bock fett.........
( Natürlich nur meine persönliche Ansicht! )
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Hallo Leute,
der obige Beitrag ist ca. 1 Monat alt.
Nun höre ich in den Nachrichten zum Thema Italien...........
Parallel zum Thema USA..........
Nun könnte der Bock wirklich Fett werden.
__________________ banknotesword
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11.07.2011 12:20 |
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MBL
Chatham-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 14.01.2004
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Wird er! CDS`s auf italienische Staatsanleihen werden praktisch nicht mehr gehandelt...
Gruß
MBL
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11.07.2011 13:56 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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ja........................ wohin entwickeln sich die starken Währungen ?????
US Dollar die Weltwährung und Euro.
Wir wissen es nicht aber eines steht fest wenn man die Schulden nicht in den Griff bekommt - kann es nur in einem Fiasko enden !
Und Schulden haben nicht nur die USA - Griechenland - Italien..............
auch Deutschland hat enorme Schulden !!!!!!!!!!
Gruß ABCBA
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11.07.2011 14:26 |
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hajduk
DM-Umtauscher
Dabei seit: 08.02.2011
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Zitat: |
Original von GHIHG
ja........................ wohin entwickeln sich die starken Währungen ?????
US Dollar die Weltwährung und Euro.
Wir wissen es nicht aber eines steht fest wenn man die Schulden nicht in den Griff bekommt - kann es nur in einem Fiasko enden !
Und Schulden haben nicht nur die USA - Griechenland - Italien..............
auch Deutschland hat enorme Schulden !!!!!!!!!! |
Hallo ABCBA,
in Anbetracht der italienischen Finanzlage ist es wirklich erstaunlich das sich der Euro so hält.
Ein Wahnsinn !
Was ist bloß mit dem USA Haushalt los?
Die nächste Zeit wird spannend.
__________________ banknotesword
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11.07.2011 18:52 |
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ElderFuthark
Dabei seit: 26.12.2005
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Wohnort: Potsdam Meine eBay-Auktionen:
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Zitat: |
Original von GHIHG
auch Deutschland hat enorme Schulden !!!!!!!!!! |
Der große Unterschied ist aber zu den anderen Staaten, daß Deutschland diese Schulden bedienen kann. Das können die anderen nicht/nur mit Mühe.
__________________ Beſte Grüſʒe, Björn
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11.07.2011 20:44 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Zitat: |
Original von ElderFuthark
Der große Unterschied ist aber zu den anderen Staaten, daß Deutschland diese Schulden bedienen kann. Das können die anderen nicht/nur mit Mühe. |
ElderFuthark,
Ich sehe nicht, dass Deutschland seine Schulden bedienen kann. Oder hast Du die letzten 20 Jahre einmal die Schuldenuhr zurück laufen sehen. Das hätte jede Regierung sofort zur Schlagzeile des Jahrhunderts gemacht. Die Verpflichtung für den Rettungsschirm Euro ist bereits bei der Hälfte unseres Haushaltes des Staates angelangt und es sieht so aus, dass es fällig wird.
Gruß ABCBA
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11.07.2011 21:50 |
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ElderFuthark
Dabei seit: 26.12.2005
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Wohnort: Potsdam Meine eBay-Auktionen:
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Zitat: |
Original von GHIHG
Ich sehe nicht, dass Deutschland seine Schulden bedienen kann. Oder hast Du die letzten 20 Jahre einmal die Schuldenuhr zurück laufen sehen. Das hätte jede Regierung sofort zur Schlagzeile des Jahrhunderts gemacht. Die Verpflichtung für den Rettungsschirm Euro ist bereits bei der Hälfte unseres Haushaltes des Staates angelangt und es sieht so aus, dass es fällig wird. |
Wir können die Schulden bedienen. Nicht mit "plötzlich zurückzahlen" verwechseln.
__________________ Beſte Grüſʒe, Björn
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11.07.2011 22:37 |
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androl
Bundeskassenschein-Besitzer
Dabei seit: 04.08.2004
Beiträge: 4.182
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-Foresten-Princenr.-
Shalln
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und wie definierst du "bedienen"? Wir nehmen jährlich neue Schulden auf und ein großer Teil des Haushalts geht auf Zinsen für die Schulden drauf. Ohne die Zinsen würden wir weniger oder keine neuen Schulden aufnehmen müssen. Damit finanzieren die Schulden sich selbst, sie werden immer größer.
__________________ Zhàozhōu, ein chinesischer Zen-Meister, fragte eine Kuh:
"Hast du Buddhanatur oder nicht?"
Die Kuh antwortete: "Muh."
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12.07.2011 09:43 |
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ElderFuthark
Dabei seit: 26.12.2005
Beiträge: 1.833
Wohnort: Potsdam Meine eBay-Auktionen:
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Zitat: |
Original von androl
und wie definierst du "bedienen"? Wir nehmen jährlich neue Schulden auf und ein großer Teil des Haushalts geht auf Zinsen für die Schulden drauf. Ohne die Zinsen würden wir weniger oder keine neuen Schulden aufnehmen müssen. Damit finanzieren die Schulden sich selbst, sie werden immer größer. |
Nicht ich definiere "bedienen", sondern Volkswirtschaftler, BWLer, Juristen etc.
Und ich wiederhole mich ungerne, weil ich bestimmt schon irgendwo schrieb, daß Deutschland völlig andere wirtschaftliche Voraussetzungen hat, seine Schulden zu bedienen, als diese Kiesgrube "Griechenland" oder Italien, das südlich von Rom ein Entwicklungsland ist. Bedienen heißt, daß Deutschland sowohl die Zinsen für die Schulden zahlen, als auch termingerecht seine Anleihen wieder auszahlen kann. Die Neuverschuldungskredite nimmt Deutschland über die Bundesbank auf und nicht über den Markt - wir sind ja nicht so bekloppt wie Griechenland, wobei 30 Milliarden gemessen an der Wirtschaftsleistung von 2 Billionen ein Witz sind und einfach mal in der Inflationsrate (ca. 1,5%) verschwinden.
__________________ Beſte Grüſʒe, Björn
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von ElderFuthark: 12.07.2011 10:22.
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12.07.2011 10:19 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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...................................ich glaube wir erleben es noch, eine europäische Staatspleite.
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21.07.2011 17:01 |
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Ex-Forumsmitglieder unregistriert
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Der nächste Schritt zum Untergang der Euro Währung.
Rücktritt von Stark EZB, der will auch nichts mit der Euro Pleite zu tun haben.
1. Rücktritt Köhler - 2. Rücktritt Weber und jetzt Stark und die Politik kann den nächsten
Politik Vertrauten berufen. Wo bleibt die Unabhängigkeit der Zentralbank ?
So wurde 1989 die Deutsche Mark vernichtet. Rücktritt Bundesbankchef Pöhl und
politische Einmischung von Helmut Kohl. Die jetzige politische Einmischung heißt
Sarkozy und Merkel.
Man kann den Euro getrost mit Trauerrand bereits jetzt schmücken.
Gruß ABCBA
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10.09.2011 10:35 |
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ElderFuthark
Dabei seit: 26.12.2005
Beiträge: 1.833
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11.09.2011 01:38 |
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Adimh Liven
Preislistensammler
Dabei seit: 19.07.2008
Beiträge: 1.265
Wohnort: Br nd rsg te
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Zitat: |
Original
Die Bundesregierung kalkuliert nun offenbar auch mit einer Pleite Griechenlands. |
Ach nee. Ist man in Berlin endlich aufgewacht und nun, nach Monaten der süßen Träume, bereit, in die Wirklichkeit zurückzufinden?
Mit einer Pleite Griechenlands rechne ich seit dem ersten Tag.
Zitat: |
Athens Bankrott wäre mit dem neuen Rettungsschirm wohl zu verkraften. |
Aha - auf einmal, plötzlich und unerwartet. Welch erstaunlicher Sinneswandel.
Kommen wir also direkt zur Hauptfrage:
Mit wieviel Milliarden (reichen Milliarden überhaupt noch? Oder müssen wir schon zu den Billionen greifen?) wird der deutsche Staatshaushalt denn dann belastet? Wieviel Milliarden darf der doofe deutsche Steuermichel dann den Banken wegen krachen gegangener Bürgschaften in den Rachen schießen?
Mal sehen, wann Deutschland dann eben wegen solcher zwangsübernommener Schulden sein AAA verliert
- und wie die Regierung das dann wieder geradebiegen will. Vom Volk ist nämlich nichts zu holen, das hat jetzt schon die Schnauze gestrichen voll.
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11.09.2011 03:55 |
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freiberger
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14.09.2011 14:45 |
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