Stempel "Nicht umlauffaehig" |
specimen-chris
Polymernoten-Bügler
Dabei seit: 12.07.2005
Beiträge: 2.084
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Stempel "Nicht umlauffaehig" |
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Hallo allerseits,
Wollte mich auch wieder einnmal zu Worte melden - nein, ohne Spaß, diesmal hab ich eine Frge an Euch.
Diesmal geht es NICHT zum Thema SPECIMEN !!
Ich habe auf ebay 2 österreichische Banknten entdeckt (10 ATS und 20 ATS 1945). Darauf sind bei beiden Scheinen der Stempel NICHT UMLAUFFAEHIG. Diese Banknoten sind aber lt. Auskunft des Verkäufers UNC/UNC-
Was hat dieser Stempel eigentlich zu bedeuten ?
Bitte um "Aufklärung"
Grüße aus dem sonnnnnnigen GRAZ schickt Euch
Chris
__________________ Wissen ist Macht, nichts wissen macht aber auch nichts
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23.04.2006 14:00 |
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cat$man$
100.000-US-Dollars-Besitzer
Dabei seit: 06.10.2004
Beiträge: 11.497
Wohnort: Katzenohrbach
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Aehm, "nicht Umlauffähig" ist für mich ein anderes Wort für SPECIMEN, würde ich sagen?
Wieso ist dies denn ein Widerspruch zu UNC?
__________________ Miau, ich habe gesprochen
Gruß Cat$Man$
Der Schein trügt, wenn es ein falscher ist
WarI ned so wiarI bi so warI a nedI
Many solutions were suggested, but most of these were largely concerned with the movement of small pieces of paper.
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23.04.2006 16:02 |
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specimen-chris
Polymernoten-Bügler
Dabei seit: 12.07.2005
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Themenstarter
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Zitat: |
Original von cat$man$
Aehm, "nicht Umlauffähig" ist für mich ein anderes Wort für SPECIMEN, würde ich sagen?
Wieso ist dies denn ein Widerspruch zu UNC? |
Hallo Manfred,
weil bei österreichischen (wie auch Deutschen) Banknoten, die SPECIMEN sind, entweder MUSTER oder SPECIMEN raufgestempelt ist. Den Stempel "NICHT UMLAUFFAEHIG" hab ich noch nie vorher gesehen.
Zur Frage, warum UNC: Ich hab mir gedacht, die sind gestempelt worden, weil sie für den "Verkehr" nicht mehr geeignet waren (vielleicht zu große Verschleißerscheinungen oder sonstiges). Aber das kann bei UNC ja nicht sein.
Naja, aus meiner Sicht kann ich nur sagen, dass ich noch immer ratlos bin.
Bitte um weitere "Aufklärung"
mfg
Chris
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23.04.2006 16:33 |
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captainpeter
Besitzer aller Balboas
Dabei seit: 12.05.2004
Beiträge: 6.987
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Artiklenummer bitte. Danke.
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23.04.2006 17:04 |
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specimen-chris
Polymernoten-Bügler
Dabei seit: 12.07.2005
Beiträge: 2.084
Themenstarter
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Zitat: |
Original von captainpeter
Artiklenummer bitte. Danke.
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Hallo captain,
Artikelnummer: 10 ATS: Art.Nr. 8410436294
20 ATS: Art.Nr. 8410435787
Hoffe, das reicht Dir, ich find den Link nicht, hätte sonst den reinkopiert.
Eine Frage an den Captain: Wenn Dir auf Deiner Reise ein SPECIMEN in die Hand kommt und Du nicht anders kannst, als ihn zu nehmen, bitte denk an mich. VIVA ITALIA !!!!!!!!!!!
mfg
Chris
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23.04.2006 17:16 |
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alex11
Dabei seit: 04.12.2005
Beiträge: 401
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Hallo,
ich würde darauf tippen, dass es etwas mit der Außerkraft-Setzung schon gedruckter (bzw. umgewechselter) Scheine zu tun hat.
Sinngemäß also "NICHT (MEHR) UMLAUFFÄHIG"...
Alexander
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23.04.2006 17:24 |
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ohrgasmus
Hussein-Dinar-Liebhaber
Dabei seit: 03.02.2004
Beiträge: 842
Wohnort: Österreich
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In der Literatur findet man darüber leider nichts, aber meine Vermutung dazu ist folgende:
Der Stempel ist für alle 3 Nominale der ersten österreichischen Noten nach dem 2. Weltkrieg bekannt. Diese Interimsnoten zu 10, 20 und 100 Schilling wurden 1945 aus der Not mit den Druckplatten älterer Schilling Ausgaben hergestellt, nur das Datum wurde verändert.
Diese Noten blieben jedoch nicht lange im Umlauf. Grund dafür war das Währungsschutzgesetz von 1947. Aufgrund dieses Gesetztes wurde der Nennwert der alten Noten auf ein Drittel reduziert und die Banknoten durch neue ersetzt (die sich teilweise nur durch die Allonge mit Aufdruck "Zweite Ausgabe" von diesen unterschieden).
Ich vermute, dass der Stempel "Nicht umlauffähig" mit diesem Umtausch zu tun hat.
Entweder für Noten, die zu spät zum Umtausch gebracht wurden - allerdings hätte hier eine Entwertung eher wenig Sinn, denn genauso gut könnte man die Noten einfach einziehen und damit aus dem Umlauf nehmen.
Oder um den Geltungsbereich der Noten einzuschränken (evtl. durften diese mit dem Stempel versehenen Noten zwar noch auf der Bank eingetauscht, aber nicht mehr im Zahlungsverkehr verwendet werden).
Oder es wurden überhaupt alle eingezogenen Scheine so gestempelt um zu verhindern, dass diese auf Umwege wieder ausgegeben werden und die nun vorhandenen Noten sind Stücke, die man sich zum Sammeln als Andenken oder was auch immer zur Seite gelegt hat.
Das basiert aber alles nur auf Vermutungen, wenn jemand mehr dazu weiß, würde mich das auch sehr interessieren.
Zur Marktlage kann ich folgendes sagen: Die Noten sind nicht extrem selten und werden immer wieder angeboten. Auch in Bankfrisch habe ich schon - selten aber doch - Exemplare gesehen.
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23.04.2006 17:38 |
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captainpeter
Besitzer aller Balboas
Dabei seit: 12.05.2004
Beiträge: 6.987
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sie könnten auch von irgendjemand nach Ablauf der Gültigkeit gefunden worden sind. Der hat sie zur Bank gebracht, und die hat sie dann pflichtgemäß an die ÖNB weitergeleitet, worauf sie ungültig gestempelt worden sind und vergessen zu verbrennen.
so ungefähr etwa ....
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23.04.2006 17:55 |
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ohrgasmus
Hussein-Dinar-Liebhaber
Dabei seit: 03.02.2004
Beiträge: 842
Wohnort: Österreich
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Zitat: |
Original von captainpeter
sie könnten auch von irgendjemand nach Ablauf der Gültigkeit gefunden worden sind. Der hat sie zur Bank gebracht, und die hat sie dann pflichtgemäß an die ÖNB weitergeleitet, worauf sie ungültig gestempelt worden sind und vergessen zu verbrennen.
so ungefähr etwa ....
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Könnte schon sein. Nur: Welche Motivation hat man eine Banknote nach Ablauf der Gültigkeit zur Bank zu bringen??? Das wäre so, als würde ich heute einen 1000er von 1961 finden und diesen zur Bank bringen, obwohl ich dafür nichts bekomme. Wer macht denn sowas
2te Frage: Warum sollte die ÖNB Noten, die eh schon allgemein bekannt wertlos sind als "ungültig" bestempeln.
Eher noch könnte es so gewesen sein, dass bei der Umtauschaktion alle eingegangenen Noten mit "Nicht umlauffähig" bestempelt wurden, um vorzubeugen, dass diese vorne reinkommen und hinten wieder rausgehen. Dass also findige Bankmitarbeiter diese nicht nochmal in Umlauf bringen. Also in etwa in der Art wie bei der 2ten Kronen Abstempelung in Jugoslawien.
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23.04.2006 18:14 |
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*ryhk* (†)
Dabei seit: 16.09.2003
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¡Hola!
Zitat: |
Original von ohrgasmus
Nur: Welche Motivation hat man eine Banknote nach Ablauf der Gültigkeit zur Bank zu bringen??? |
Dazu muss man das wissen, dass das Stück Papier, was man in der Hand hält, kein Geld mehr ist.
Ich war mal in einer BA-CA-Filiale und habe da eine Spendenbox gesehen; der Inhalt bestand nicht nur aus quasi hergeschenkten Schillingscheinen der Achtziger, sondern auch aus Kronennoten der 1. Republik und der Doppelmonarchie.
Klar konnte man diese Scheine längst nicht mehr in Schilling oder gar Euro umtauschen, aber mir wurde sehr glaubhaft erzählt, dass manch altes Mütterchen und junges Herrlein in die Bank spazierte und ernsthaft daran dachte, aus den "1.000 Kronen" 75 Euro machen zu können. Vielleicht hat man teilweise, wenn sie nicht als Spende abgegeben worden sind, dann so einen Stempel draufgejagt?
Und dass einige teilweise lustige Geschichten im Umgang mit "altem" Geld passiert sind, ist auch unbestritten. Damit ist nicht der sechszigjährige Deutsche gemeint, der 15.000 DM im WC runterspülen wollte, weil er dachte, dass dieses Geld nichts mehr wert sei; ich denke da eher an den US-Amerikaner, der die Bundesbank verklagte, weil sie keinesfalls die Reichsmarkinflationsnoten in DM bzw Euro umtauschen wollte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man bei solchen Fällen einen derartigen Stempel auf die Banknoten draufjagt.
Und schliesslich habe ich es schon gesehen, dass eine in Köln Hbf aufgestellte Spendenbüchse, in der Geldscheine aus aller Welt drinlagen, nach gültigen und ungültigen Geldscheinen durchsucht wurde; sie wurden jeweils separat gelegt und frevelhafterweise hat man die nicht mehr umtauschbaren Geldscheine dann mit einem handelsüblichen Locher "perforiert".
Zitat: |
2te Frage: Warum sollte die ÖNB Noten, die eh schon allgemein bekannt wertlos sind als "ungültig" bestempeln. |
Könnte dieser Grund zutreffend sein:
Damit andere Banken, auch ausserhalb des Landes, diese nicht versehentlich doch in gutes Geld umtauschen und dann auf ihrem Schaden sitzenbleiben?
Adíos
Ronny
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23.04.2006 18:35 |
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hama1947
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23.04.2006 22:31 |
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ohrgasmus
Hussein-Dinar-Liebhaber
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Habe mich beim Österreichexperten Rudolf Richter zu dem Thema erkundigt. Lt. Richter wurde der Stempel verwendet um auszuschließen, dass einmal eingelöste Scheine wieder in den Umlauf kamen.
Zitat Richter: "Der Stempel „Nicht umlauffähig“ wurde von den Banken auf die zur Einlösung vorgelegten Noten abgeschlagen, um einen Mißbrauch mit diesen bereits ungültigen Scheinen zu verhindern. Scheinbar gab man den Einreichern über Verlangen szt. diese Noten wieder zurück oder sie stammen aus einem Lot der zur Vernichtung vorgesehenen Banknoten"
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09.09.2006 12:26 |
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Lord Vader
100.000-US-Dollars-Besitzer
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na, die Recherche hat ja länger gedauert als meine Spitzbergen, alle Achtung
__________________ Gruß
Roland
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10.09.2006 00:04 |
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