Heiteres Bezirksgericht |
*ryhk* (†)
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¡Hola!
In der Krone gibt es eine Rubrik, die ich besonders gerne lese: Heiteres Bezirksgericht.
In ihr werden kuriose Rechtsstreitigkeiten dargestellt, und das auch noch in einem unvergleichlichen Dialekt.
Ich hoff', dass die Nordlichter dem folgen können.
Die vom Sonntag, dem 09. Jänner 2005 hat mir besonders gut gefallen:
Zitat: |
Original Krone, 09.01.2005
Da in Wien das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum einander sehr ähnlich sehen und überdies nur wenige Schritte voneinander entfernt sind, war es kürzlich bei Herrn Alfons W. zu einer Verwechslung gekommen.
"I wollt ins Kunsthistorische", berichtete er dem Bezirksrichter. "Wia i drinn war, hab i verschiedene Skelette umadumsteh gsehn, und in de Vitrinen a paar eingetrickerte Blattln; hab i mal glei denkt, da stimmt was net. 'Gehn S', hab i zu an Museumsdiener gsagt, 'I bin im falschen Museum. Kann i mit der Eintrittskartn no gschwind ins andere umegeh? Is eh derselbe Preis!'
'Aber ja', hat er gsagt. 'Se können mit der Eintrittskartn ohne weiteres umegeh. Is eh derselbe Preis. Nur einelassn werdn S Ihna net. Weil Se da scho einiges besichtigt habn'.
Sag i: 'Was hab i denn scho vül besichtigt? I bin do erst im Saal eins!'
Mant er: 'Se glaubn anscheinend, der Saal eins kann umasunst besichtigt werdn! Da könnt a jeder kumma, schaut sen an, und sagt, er hat se geirrt.'
Sag i: "Die beiden Museen liegen so nahe beinander, es liegt mir ferne, da an Schwindel zu produziern. Schreibn S ma hint auf de Eintrittskartn auffe: Saal eins besichtigt, und i lass dafür drübn an Saal aus! I möcht ja nur an spanischen Meister sehn!'
Drauf deut er auf an Mann, der grad an an Röhrl umadumtan hat, und sagt: 'An hamma da, an spanischen Master. Des is a Arbeiter, der repariert grad de Zentralheizung.'
Jetzt bin i natürle wüld wurdn. 'Hurchn S zua!', hab i gsagt. 'Pflanzn können S an andern, Se musealer Banergast! Mi intressiern kane ausgstopftn Viecher! I wüll den Maler Marillo sehn, der möglicherweise bei euch ausgstellt ist!'
'Ja', hat er gsagt. 'Des is schwer. Wann de Spanier seinerzeit gwusst hättn, dass Sie amal den Maler Murillo im Naturhistorischen Museum sehn wolln, hättn s eahm vülleicht ausgstopft. Und jetzt haltn S mi net länger auf, gengan S in a Panoptikum, durt können S Ihne selber ausstopfn lassn.'
Über so vül Frechheit war i wia versteinert und hab den Mann im Zorn gegn a versteinerte Brennessel druckt. Er sagt, de hat eahm gstochn. I kanns gar net glaubn."
Der Museumsdiener zog seine Klage zurück.
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Und gleich noch eins:
Zitat: |
Original Krone, 10.01.2005
"Wie allseits bekannt is, hab i a Freundin", sagte der Junggeselle Otto P. zum Bezirksrichter. "Leider is verheirat. Natürle hab i was mit ihr, drum is ja mei Freundin, aber vur über an Monat, in der Vorweihnachtszeit, herrschte Sexualruhe. Da samma brav gwesn, da ha i eahm net her ghaut, sowas tua i net in der Vorweihnachtszeit. In der Beziehung bin i wia de Kronenzeidung, de bringt ja auch in der Adventszeit kane leicht bekleideten Mädchen, de was de Sinne aufstachln, es hat ebn alls sei Zeit im Lebn, und de Vorweihnachtszeit is der Besinnlichkeit gewidmet, nicht der Sinnlichkeit. Aus den Grund hab i nix mit ihr ghabt, aber amal war is besuchen, und zwar als Krampus.
I hab in der Näh ztuan ghabt, als Krampus, bei einer Sparvereinsfeier, und da hab i ma denkt, weils anan Sundoch war und er oft in Stockerau is, machst a Sprüngerl auffe zu ihr. Und bin auf an Sprüngerl auffe zu ihr.
Na, de hat a Freud ghabt. Sie hat mi ja glei kennt, an der Zungen, weil i nämle jeds Jahr desselbe Krampusgwandl mit aner langen rotn Zungen trag. Und bei der offenan Tür, i hab de Tür offn lassn, damit ma ja net de Liab einfahrt, hab i ihr a Bussl gebn.
Zu dem Zweck hab i natürle mei Krampusmaskn na hintn gschobn, so dass i de Maskn am Hinterkopf ghabt hab. Und wia i so mit ihr engumschlungen bei der offenan Tür steh, is er hamkumma. Mir hamma eahm net ghört, weil er in Winter Fülzstiefeln tragt; und wia er mi gsehn hat, von hint, mit der Krampusmaskn am Hinterkopf, hat er glaubt, er siecht mi von vurn.
'Ja, da schau i ja', hat er gsagt, lallend, er is ja immer bsoffn, 'ja, da schau i ja, a Krampus is da! Schön stengan S da! Mit den Händn am Rückn verschränkt! Aber a falscher Krampus san S scho, weil S in Schwaf vurn habn statt hintn! Wo is denn mei Frau? Habn S es gschreckt? Lintschi, wo bist denn? Ah, jetzt siech i di, arms Patscherl! Du hast di hintern Herrn Krampus versteckt!'
Bei diesen Worten hat er sich auf meine scheinbare Rückseite begeben, und obwohl i schnö mein Kopf verdraht hab, hat er mi erkannt, weil i am Hals do net so gelenkig wia a Weihnachtsganserl bin. Der Rest is bekannt, er hat mi mit meiner eigenen Ruatn verprüglt, i werd in Hinkunft in der Adventszeit überhaupt nimmer zu meiner Freundin geh."
Der Ehemann wurde wegen berechtigter Erregung vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen.
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Schade, dass diese Rubrik nicht auch im Online-Auftritt zu sehen ist…
Meinen Scanner habe ich jedoch fast erfolgreich auf Österreichisch trainiert.
Adíos
Ronny
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14.01.2005 17:30 |
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*ryhk* (†)
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Serwas,
I hob wieda zwa gfundn:
Zitat: |
Original Krone 02.02.2005
"Wissn S, i bin net haklich", sagte die 40-jährige Anna W. zum Bezirksrichter. "Aber de Knackwürscht, was unser Fleischhauer verkauft, de san für den menschlichen Genuss wirklich ungeeignet! Mit de Würscht trauert i mir ja net amal a Katz oder an Hund zu füadern, so grünspanich und unappetitlich schauns aus. I hab ane mitgebracht, Herr Richter! Heute in der Fruah hab is von aner Nachbarin kaufn lassn. Mei Mann sitzt drausstn, der hats in der Taschn. Derf i mein Mann hereinrufn?"
"Noch nicht", sagte der Richter. "Sagen Sie mir erst, ob Sie den Fleischhauer beleidigt haben."
"Beleidigt", sagte Frau W. "I hab zu eahm gsagt, des san kane guatn Knackwürscht, de habn a Farb wia a Gurkn und stinkn wia saure Gurkerln! I zag Ihna so a Wurscht, Herr Richter! Mei Mann hats in der Taschn! Derf i ihm hereinrufn?"
"Noch nicht", sagte der Richter. "Stimmt es, dass Sie den Fleischhauer als 'Sauschneider' bezeichnet haben?"
"Ja, vielleicht in der Wut", meinte Frau W. "Ka Wunder, bei de Knackwürscht, was der verkauft! Fast ka Fleisch drinn, nur a Mehl, und des no stinkerts! Schaun S Ihna doch de Wurscht an, Herr Rat! Mei Mann hats in der Taschn! Derf i mein Mann hereinrufn?"
"So rufen Sie ihn in Gottes Namen herein", sagte der Richter ungeduldig.
Frau W. öffnete die Tür, blickte auf den Gang hinaus und stiess einen entsetzlichen Schrei aus: "Karl! Was machst denn?"
Und zum Richter gewandt, sagte die Frau gebrochen: "Jetzt hat mei Mann de Wurscht zsammgessen, Herr Rat. Den Moment hat er in letztn Bissn gschluckt."
"Dann kann die Wurst nicht so schlecht gewesen sein", meinte der Richter und verurteilte Frau W. wegen Ehrenbeleidigung zu einer Geldstrafe.
"Schuld bist du", murmelte Herr W. im Weggehen seiner Gattin zu. "Du hast de Knackwurscht in dei Vurladung eingwickelt. Und wiast zu mir gsagt hast: 'Halt des, bis i di ruaf!', hab i glaubt, du manst nur de Vurladung."
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Zitat: |
Original Krone 04.02.2005
In der Nacht zum 24. Jänner wurde ein Betrunkener von einem Polizisten arretiert. Der Mann ging anstandslos mit, blieb aber dann plötzlich stehen und sagte mit einem Blick zum Firmament: "Hea Inschbetta! Haa-an S gsehn! Den Moment is eine Schern - eine Sternschnuppe gefallen!"
Der Polizist: "Passn S nur auf, dass Se net falln. Gemma weiter."
Der Betrunkene: "Nein, bide, Hea Inschbetta. Se wissn, wenn eine Schdernschnubbe fällt, kamma se was wünschn!"
Der Polizist: "Von mir aus. Wünschn S Ihna, was S wolln."
Der Betrunkene: "Das is sehr, sehr lieb von Ihnen. Wissn S, was i ma wünsch! Lassn S mi aus!"
Der Polizist: "Des geht net. Sie müassn zur Ausnüchterung."
Der Betrunkene: "Vaseihen Se. Sind Sie ein Mann von Wort? Sense ein Mann von Wort? Dann lassn S mi aus. Weil Sie haben soeben erglärt, ich kann mir wünschn, was i wüll."
Der Polizist: "Huarchn S zua: Machn S kane Tanz!"
Der Betrunkene: "In mir bricht eine Welt zusammen. Weil ich habe geglaubt, Sie sind ein Mann von Wort. Aber Sie halten nicht Ihr Wort. Die Schernschnubbe is Ihnen schnubbe. Sie brechen Ihren Amtseid!"
Der Polizist: "Na, spüln Sie sich nur."
Der Betrunkene hielt sich jetzt an einem Laternenkandelaber fest: "Hea Inschbetta! Sie haben erglärt: Wenn die Schernschnubbe fällt, kann ich mir was wünschen. Mein Wunsch war, dass Sie mich freilassen. Warum halten Sie mich dann noch am Genick fest? Ich bin ein freier Mann! Die Schernschnubbe hat mich befreit! Sense doch ein Mann von Wort!"
Der Polizist zum Bezirksrichter: "I hab mi erweichn lassn und hab den Herrn auslassn. I kann doch wegn aner Sternschnuppe net de Funkstraf ruafn. Der Herr hat ma no nachgschria: 'Danke! Danke! Sie sind ein wahrer Freund und Helfer! Ein Mann von Wort!' Glei drauf hat eahm a Auto erwischt. Aber zum Glück is nix passiert."
Der Fahrzeuglenker wurde freigesprochen.
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Baba
Ronny
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04.02.2005 16:31 |
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Jason
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Schöne Schmankerl!
__________________ Banknoten und Münzen aus Griechenland und Euromünzen:
www.coinsandbanknotes.de
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04.02.2005 16:52 |
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*ryhk* (†)
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¡Hola!
Drei neue Fälle aus dem Bezirksgericht:
Zitat: |
Original Krone, 06.02.2005
"I bin a höflicher Mensch", berichtete Herr L. "Wann i mit jemanden bei aner Tür zsammentriff, lass i immer den andern als Erster geh. I bin sogar um zwa Minutn später auf d' Welt kumma, weil i mein Zwüllingsbruadern in Vurtritt lassn hab.
Damals kumm i um a elfe auf d' Nacht bei einer Bochhendlstation vurbei, wüll ma no gschwind an Kafee kaufn, nimmt knapp vur mir a andrer Herr de Türschnalln in d' Hand. Der Herr, ebenfalls sehr höflich, hat mi trotzdem als Erster reinlassen; i hab gsagt: 'Danke!' und hab vur ihm das Lokal betreten.
I kumm eine, steht scho der Gschäftsführer bei der Tür, überreicht ma an Geschenkkorb und a Kuvert und sagt: 'Gratuliere, Se san unser 10.000ster Gast! Nehman S Platz, es wird Ihnen sofort ein Supermenü serviert werden!'
Drängt se der andere Herr, was nach mir einekumma is, vur und sagt: 'Des is a Irrtum. Der 10.000ste bin i. I hab den Herrn nur aus Höflichkeit den Vortritt gegeben!'
'Moment', hab i gsagt. "Sie sehn, die Wahl ist bereits getroffen. Se san leider der Zehntausendundanste.'
'Aber was haßt', sagt darauf der Herr. 'Schmückn S Ihna net mit fremde Lorbeern. Se san der Neintausendneinhundertneinaneinzigste. Gebn S ma den Geschenkkorb und des Kuvert, beim Menü lass i Ihne mitessen.'
'Lassn S den Henkl aus!' hab i gsagt, 'Gebn S de Klebeln von mein Kuvert weg! Mir brauchn Se kane Brosamen anbieten! Wann Ihne wer mitessn lasst, bins nur i!'
'Aber meine Herren!', hat der Gschäftsführer gsagt. 'Bitte, keinen Streit! Sie sehen, die Presse ist hier! Stellen Sie sich zusammen, wir machen ein Bild von beiden, als 10.000ste Gäste!'
'Kummt net in Frage', hat der fremde Herr gsagt. 'I bin ka siamesischer Zwülling, i bin allan der 10.000ste! Herr Ober, in erschtn Gang! In Mantl hängts ma in de Gardrob, den Geschenkkorb nimm i ma zwischen de Füaß.'
Wia i gsehn hab, der Mann wüll ma Gealt mein Titl und meine Geschenke raubn, hab i eahm im verständlichen Groll mit der Faust ane aufs Aug ghaut. Als 10.000ster werd i mi do no wehrn dürfn!"
Herr L. wurde wegen Körperverletzung zu drei Tagen bedingt verurteilt; er muss dem anderen ausserdem 700 Euro Schmerzensgeld bezahlen. "Statt den Geld gib i Ihna den Gutschein auf 100 Bochhendln mit gmischtn Salat", sagte der Verurteilte. Der "9999ste" war einverstanden.
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Zitat: |
Original Krone, 12.02.2005
Ein Passant läutete um Mitternacht einen Hausbesorger heraus: "An Ihrer Dachrinne hängt eine Wächte!"
Der Hauswirt, verschlafen: "Was wolln S? Es hängt wer an der Dochrinnan? Wann Se wer aufghängt hat, ruafn S de Polezei."
"Eine Schneewächte hängt über dem Haus!"
"Na, und? Hab is aufghängt?"
"Herr! Der Schnee kann jederzeit herunterstürzen!"
"Jedazeit? Warum weckn S mi dann um zwölfe in der Nacht? Is jetzt jedazeit?"
"Sie müssen etwas unternehmen! Es kann jemand zu Schaden kommen!"
Der Hausbesorger trat jetzt vor das Tor, warf einen Blick nach oben und holte dann einen Besen aus seiner Wohnung.
"Was wollen Sie mit dem Besen?"
"Den lahn i jetzt an de Wand! Als Absicherung! Oder habn S glaubt, i kräul jetzt im Nachthemmat, wia a Schlafwandla, aufs Dach auffe?"
"Aber Sie können doch keinen Besen hier herlehnen! Dazu muss man zwei starke Latten nehmen! Wenn jemand des Weges kommt, denkt er nur, Sie haben den Besen vor dem Haus vergessen!"
Der Hauswart nahm daraufhin den Besen wieder weg und trug ihn in den Flur zurück: "Se habn Recht, Herr. Zum Schluss läut mi no amal wer ausse."
"Holen Sie jetzt zwei starke Latten?"
Jetzt erlitt der Hausbesorger einen Nervenanfall. Er packte den Passanten am Schal und schrie: "Laddn! Laddn! Kräuln S ma endlich obe mit Ihnere Laddn! I hab kane Laddn! I bin ka Tischla! Wann S no a Wurt von den Laddn redn, brich i Ihna des Kreiz und lahn Ihna selber als Ladde vurs Haus!"
"Der rasende Hauswart hat mich mit solcher Gewalt hin- und hergeschüttelt, dass das Haus zu beeben begann und die Schneewächte sich von der Dachrinne löste", berichtete der Zeuge vor Gericht. Der Richter zweifelte zwar an dieser drastischen Schilderung, verurteilte den Hauswart aber zu 500 Euro Geldstrafe.
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Zitat: |
Original Krone, 13.02.2005
Richter, zum Zeugen: "Würden Sie den Mann wiedererkennen, der Ihnen in der Nacht zum 20. Jänner den Mantel beschädigt hat?"
Zeuge: "Sofort. Klangmässig. Der Mann redt nämlich mit ander eigentümlichen hochn Stimm."
Der Angeklagte wird hereingerufen.
Richter: "Nun, ist es dieser Mann?"
Zeuge: "In Gsicht nach kann i nix sagn, weils finster war. Aber der Herr soll uns amal vorsprechn: 'Guten Abend, meine Damen und Herren!'"
Richter: "Was soll das?"
Zeuge: "Na, wann er des so sagt, wia ers gsagt hat, dann war ers. Sagn S den Satz, Herr!"
Der Angeklagte: "Vur Gricht bledl i net umadum. I hab Ihna kan Mantl verbrennt."
Zeuge: "Des genügt! Se habn deselbe Stimm wia de Gerda Rogers! Sie sind der Attentäter! Se habn mi in der Nacht um a Feier gfragt, i hab Ihnas gebn, und im Rausch habn S ma dann mit der gliratn Zigrettn a Loch in Mantl brennt."
Der Angeklagte: "Na, guate Nacht, Se lüagn!"
Zeuge: "Ja! Gute Nacht! Habn S ghört, Herr Rat! Kennen S net die Radiosendung, wenn de Gerda Rogers gemeinsam mit den Hörern in die Sterne schaut. [¹] Genau so a hohe Stimm hat der Herr. Und bei an Herrn fallt das natürle auf. Des is ja vollkommen unmännlich."
Angeklagter: "Eine Beleidigung is des. Des unterbitt ich mir. So nicht, nicht mit mir."
Richter: "Waren Sie in der Nacht zum 20. Jänner im dritten Bezirk in der Jaquingasse unterwegs?"
Der Angeklagte: "Schageigassn? De gibts gar net. Ah so, Se manen de Jagwingassn. Naa, de war i net unterwegs."
"Aber Sie wohnen doch dort!"
"Ja, aber i war daham. Es war ja a schlechtes Wetter."
Der Zeuge: "Halt! Habn S ghört, wia er 'schlechtes Wetter' sagt!"
Nach längerem Leugnen gab der Beschuldigte die fahrlässige Brandtat zu und erklärte sich zum Schadenersatz bereit.
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[¹]Sonntag abend auf Ö3 zu hören, mms://stream2.orf.at/oe3_live, falls es sich mal wer antun will…
Adíos
Ronny
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17.02.2005 14:29 |
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¡Hola!
Aus der Krone von gestern, Titel "Unter der Gürtellinie":
Zitat: |
Original by Krone, 06.03.2005
"Herst, du alte Lumpngräfin!", rief der 30-jährige Karl S. bei seinem hofseitigen Fenster hinaus. "Waasst no allerweil net, dass anan Wochenend des Flaschenwegwerfen verbotn ist! Bist scho wieder mit deine Bouteillen da! Ausserdem leern S immer den Rest von de Flaschn vor de Container aus. Da schauts immer aus!"
"Haltn S den Mund", entgegnete die 84-jährige Emilie S. und warf mit schwung ihre Flaschen in den Container. "Schau dir den Dreck vor dein Fenster an! Du und dei Frau, es gehts ja net amal zu de Mistkübln, es schütts eichern Dreck glei so in Hof! Red no a Wurt und i ziag dir de Flaschn übern Schädel, damit endle amal waasst, warumst überhaupt in Krankenstand bist, du versoffener Tachenierer, du!"
"Alter Teiflsbratn!", brüllte Karl S. "Di kragl i no oh! Bei dir wia i no zum Witwenmerda, du alte Hex! Mein Gott! Warum habn mir zwa net um vierhundert Jahr früher glebt! Di hättns verhazt, und i hätt no a nass Holz bracht, damits länger dauert! De Wölt is ungerecht! Klane Kinder müassn sterbn, und du wirst no mit hundert Jahr de Leit sekkiern!"
Diesen schaurigen Disput hörte ein hausfremder Briefträger, der sofort entsetzt zur Polizei lief und die Anzeige gegen Karl S. erstattete.
"Aber Herr Rat!", lächelte der Beschuldigte den Richter an. "De alte Frau is doch mei Grossmuatterl, und der harmlose Schmäh zwischn uns is do a reine, brevate Angelegenheit! Da is do ka Wurt ernst gmant. Wissn S, mei Grossmuatterl war amal a reiche Gschäftsfrau! Sie is a ehemalige Bordöhbesitzern, die was vor an halbn Jahrhundert drei Freudnhäuser ghabt hat. De Frau steht ebn no auf an harbn Weaner Witz! Fragn S es nur selber, Herr Rat!"
"Ja, ja, so is", sagte die Greisin, die stark geschminkt und mit viel falschem Schmuck zur Verhandlung erschienen war. "Der Karl, mei Enkerl, is a seelnsguater Mensch, i hab ja nur a klane Rentn, und der Karli hülft ma jedn Monat mit a paar hundert Euro. Natürle tamma oft a bisserl laut plaudern. Des is ja ma anziche Freud in mein Alter, sunst war ja überhaupt ka Freud in Haus."
Das Enkerl wurde freigesprochen.
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Adíos
Ronny
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07.03.2005 12:48 |
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maxlooe
Dabei seit: 18.01.2005
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Wohnort: Oberösterreich
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Ja ich lese mir das Heitere Bezirksgericht auch jeden Tag durch
Ein Grund mehr warum ich ein Krone-Abo habe bzw. einer der wenigen
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19.05.2006 18:31 |
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