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Geschrieben von Aaron am 29.05.2011 um 21:34:

  Gedankenspiele und Philosophisches

Liebes Forum,

heute möchte ich euch einmal dazu ermuntern, bei einem Gedankenspiel mitzumachen.

Was zunächst wie eine kindische Frage erscheint, kann sich im weiteren Verlauf durchaus als sehr lehrreich erweisen…

Das erste Gedankenspiel lautet wie folgt:

Würdet ihr gerne 1000 Jahre leben wollen, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?

Wenigstens hätte man dann keinen Zeitstress mehr.

Aber: Was würde man mit soviel Zeit anfangen? kopfkratzend



Geschrieben von Fletcher am 29.05.2011 um 22:48:

  RE: Gedankenspiele und Philosophisches

Hallo "Sokrates",

also .....

erstmal so spontan. JA, ich möchte schon 1000 Jahre alt werden.

Richtig, jetzt kommt das A B E R

Ab heute? oder seit wann?

Wenn ich mir vorstelle, dass ich so um das Jahr 1200 geboren wurde (weil ich dann noch 200 hätte). Im finstersten Mittelalter. 800 Jahre nur knüppeln, für irgend einen Fürsten schuften, von Sonnenaufgang bis tief in die Nacht.
Mit dem Wissen von damals, mit den Lebensbedingungen von damals, der Hygiene, dem Komfort etc.

Also nein!

Ab heute -

stellen wir uns wieder mal was vor. Ich bin jetzt 58 Jahre, in 7 Jahren will ich in Rente gehen. Dann hätte ich noch, wenn ich keine 1000 Jahre alt würde, 15 - 20 Jahre vor mir. Die kann ich überblicken, aber 935 weitere Jahre. Ich glaube das übersteigt meine Vorstellungskraft.
Was ist in 50 Jahren. Wie weit ist die Technik in 100 Jahren, die politischen Verhältnisse in 200 Jahren, das normale Leben im allgemeinen in 500 Jahren?

Fazit: nein, 1000 Jahre möchte ich nicht am Stück leben. Was ich möchte ist gesund bis zum Schluß bleiben und dann ganz schnell abtreten.

Gruß
Fletcher



Geschrieben von freiberger am 29.05.2011 um 23:34:

 

Wenn ich ehrlich bin, 1000 Jahre, dass erinnert mich an den Highlander lächelnd
Ich mein, interessieren täte mich das schon wie das so alles in 200 Jahren ist, was da für Banknoten, wenn es die überhaupt noch gibt, ausgegeben werden. Wie mein Computer aussehen würde, womit man fahren/fliegen/gleiten würde. Was für Musik zu hören gäbe - das wäre schon interessant da mal Mäuschen zu spielen.



Geschrieben von Adimh Liven am 30.05.2011 um 03:08:

 

Die hauptsächliche Frage für mich wär: in welcher körperlichen und geistigen Verfassung darf ich dann meine 1000 Jahre verbringen?

Wenn ich nur meine normalen, sagen wir, 80 Jahre körperlich und geistig halbwegs fit verbringen darf und dann weitere 920 Jahre nur durch Maschinen erhalten und in geistiger Umnachtung als lallende, sabbernde geistige Ruine zubringen sollte - dann nein danke, da verzicht ich gerne drauf.

Hingegen 1000 Jahre in meinem jetzigen, recht guten Zustande ab jetzt gerechnet - da wär ich mal mutig und würd sagen: JA. Schon, weil ich sehen will, wohin die Reise noch geht.

Lieber wär mir indes eine Zeitmaschine, mit der ich gewissermaßen als Tourist (wegen verschiedener möglicher temporaler Paradoxien aber möglichst passiv) die Vergangenheit besuchen, fotografieren, filmen und erleben könnte - natürlich nur mit der Option jederzeitiger Rückkehr in meine Zeit. Oder auch ein Besuch der Zukunft (die schon der einfachen temporalen Logik zufolge immer nur eine von nahezu unendlich vielen möglichen Zukünften wäre) wäre reizvoll. Aber bitte auch hier mit der Möglichkeit zur Rückkehr.


Ach so, da war ja noch die Frage, was ich mit so viel Zeit anfangen würde: ganz einfach: genau so normal weiterleben wie bisher. Nur würd ich bei einer Lebensspanne von 1000 Jahren ja vermutlich sehr viel langsamer altern als jetzt, bräuchte mich also jetzt noch nicht um Alterssicherung etc. zu kümmern und könnte mich noch jahrhundertelang guter Gesundheit erfreuen - netter Gedanke. Ansonsten einfach wie gesagt so leben wie jetzt, sich auf den nächsten Frühling freuen, der Natur zugucken... die Welt entdecken... den Pilotenschein machen (dazu brauchts aber auch das nötige Kleingeld, Lebenszeit nützt einem nur wenig, wenn man ständig um den nötigen Lebensunterhalt kämpfen muß)... in vielleicht 300 Jahren, da bin ich ja dann immer noch fit, den Mars oder noch ganz andere Planeten besuchen... och, ich denke mal, langweilig würde es mir nicht werden.



Geschrieben von Fletcher am 30.05.2011 um 06:01:

 

Moin, moin,

eine andere Frage ist: gilt das nur für "mich", oder für alle Menschen?

Stellen wir uns mal vor, die Menschheit wird ab sofort mit einer Lebensspanne von 1000 Jahren leben. Die nächsten 1000 Jahre stirbt niemand eines natürlichen Todes. Im Moment haben wir, glaube ich, 7 000 000 000 Menschen auf der Erde. Im Jahre 2100 sind es bei heutigen Verhältnissen ca. 10 Mrd. Aber wieviele werden es sein, wenn bis dahin niemand mehr das Zeitliche segnet. Es würde ziemlich eng werden. Da müsste was unternommen werden.
Kranke, sieche, behinderte und andere nicht am normalen Leben teilnehmende Mitbewohner würden dann ja auch 1000 Jahre alt werden.
Die Geburtenrate müsste reduziert werden. Es müsste selektiert werden, wer leben darf und wer nicht. Eine schreckliche Vorstellung.....

Gruß
Fletcher



Geschrieben von Aaron am 30.05.2011 um 06:40:

 

Guten Morgen,

keine unwesentliche Frage, die du da stellst. Das Gedankenspiel bezieht sich jedoch darauf, dass dieser, wie auch immer geartete Umstand nur auf sich selbst bezogen wäre.

Stellen wir uns der Einfachheit halber vor, wir bekämen so eine Art Superpille von einer göttlichen Macht überreicht. Wir bekommen erklärt, dass wir, wenn wir die Pille schlucken, 1000 Jahre leben können.

Der Alterungsprozess verzögert sich nur entsprechend.

Unfalltod, Selbstmord etc. sind durch das Schlucken der Pille aber nicht ausgeschlossen.

Bis später,

Aaron



Geschrieben von cat$man$ am 30.05.2011 um 13:37:

 

Zitat:
Original von Aaron
Wenigstens hätte man dann keinen Zeitstress mehr.


Doch hätte man.
Die Midlife Crisis wäre dann nicht mit 40 sondern mit 500.

Ein Vergleich: Egal wie viel Geld man hat, das Geld reicht nie, weil mit den Möglichkeiten die Begehrlichkeiten wachsen, nicht nur beim Finanzminister, auch bei einem selber.

Zitat:
Original von freiberger
Wenn ich ehrlich bin, 1000 Jahre, dass erinnert mich an den Highlander lächelnd
Ich mein, interessieren täte mich das schon wie das so alles in 200 Jahren ist, was da für Banknoten, wenn es die überhaupt noch gibt, ausgegeben werden.


Das wäre schon interessant, denn das Geld- und Banknotenwesen wird sich in den nächsten Jahrzehnten weiter verändern. Man vergleiche nur was sic seit 1871 getan hat - von der goldgedenkten Mark mit Zahlungsversprechen bis zum Giralgeld, das nur noch per Gesetz gilt ("gesetzliches Zahlungsmittel"). Vielleicht werden Euro und Dollar durch den Mudo abgelöst oder der Südkoreanische Won ist Leitwährung?

Zitat:
Original von Adimh Liven
Die hauptsächliche Frage für mich wär: in welcher körperlichen und geistigen Verfassung darf ich dann meine 1000 Jahre verbringen?

Wenn ich nur meine normalen, sagen wir, 80 Jahre körperlich und geistig halbwegs fit verbringen darf (...) Lieber wär mir indes eine Zeitmaschine,


ANgeblich hat die Göttin Aurora für ihren Geliebten bei Zeus ewiges Leben erbeten, aber vergessen, ewige Jugend und Schönheit auf die Wunschliste zu schreiben. Vielleicht ein Gleichnis dafür, dass die Jugend, wenn sie sich das ewige Leben vorstellt, vergisst, an eine ewige Jugend zu denken....



Geschrieben von Aaron am 15.06.2011 um 20:05:

 

Hallo,

ich denke, dass wir so etwas wie ein "tausenjähriges Leben", wie ich es hier hypothetisch anklingen ließ, ohnehin auch während unserer normalen Lebensspanne genießen können. Man denke nur einmal an die fantastischen Möglichkeiten des Wissenserwerbes, die uns heute zur Verfügung stehen. Praktisch jeder, der in einem einigermaßen modernen Land lebt, hat heute ständig Zugirff auf das gesamte Wissen der Menschheit und könnte sich bilden "bis die Nähte platzen".

Aber was machen ganz viele? Sie wollen diese wunderbaren Chancen offenbar gar nicht erst nützen. Vor nicht langer Zeit noch war es ein Privileg einiger weniger, überhaupt Bildung genießen zu dürfen, über Literatur verfügen zu können, einen guten Lehrer zu haben. Doch heute, wo all dies selbstverständlich geworden, ja zum Teil sogar verpflichtend geworden ist, scheint es schon wieder eher lästig als segensreich zu sein, dass man sich ganz nach Belieben mit Wissen vollstopfen könnte.

Was ist da eigentlich schief gelaufen, fragt man sich unwillkürlich. Denn die Interessenslosigkeit hat ja längst nicht nur einen Teil unserer Jugend befallen, sondern hält ebenso Einzug in anderen Altersschichten. Und was, so fragt man sich weiter, ist eigentntlich die Ursache dieser weitverbreiteten Interessenslosigkeit – dieses Null Bock-Gefühls? Ist es etwa das Überangebot an Informationen? Der bunte Gemüsegarten an Tausenden von Weltanschauungen, über die man schon lange keinen Überblick, geschweige denn Durch-Blick mehr be- bzw. erhält? Oder die Verlockungen der beinahe schon überbordenden Unterhaltungsindustrie?

Seneca sagte mal: "Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen."

Sicherlich möchte heute keiner so leicht auf sämtliche Annehmlichkeiten verzichten, nur damit man mehr Zeit hat. Ich gucke auch gerne mal Filme oder spiele dann und wann mal geren am PC irgendwas. Aber eines habe ich, Gott sei Dank, nie verlernt: Auf meine innere mahnende Stimme zu hören, wenn es genug ist.

Vernünftig zu leben gleicht in heutiger Zeit schon einem Kunststück. Aber wer DAS schafft, der führt ein vergleichsweise erfüllteres und damit viel LÄNGERES Leben als die meisten.

Viele Grüße,
Aaron



Geschrieben von cat$man$ am 15.06.2011 um 20:33:

 

du hast recht .... ein erfülltes Leben ist länger. händeklatschend

die kunst ist rauszufinden was einem das leben erfüllt.

noch ein Spruch, von Voltaire glaub ich: Nicht der ist glücklich, der das bekommt, was er will, sondern das will, was er bekommt. (oder so ähnlich)

Kann auch geheißen haben: Nicht der ist glücklich, der viel hat sondern der zufrieden ist mit dem was er hat.


Naja ia nicht immer ganz leicht, denn eine leichte Unzufriedenheit ist der Motor, der uns weitergehen lässt, wer zufrieden ist, steht still.


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