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Geschrieben von Gollum am 05.11.2007 um 22:25:

Lampe [MMM] MMM-Biletow gedruckt von Giesecke & Devrient?



Hallo

Mit der Hilfe dieser beiden Threads (Wasserzeichen, Druckentfernung ) konnte ich nun endlich das Wasserzeichen des Wertes 10 Biletov der MMM-Bank herausfinden. Ich habe mithilfe von "Eau de Javel" aus Frankreich (hat wunderbar geklappt) den Druck entfernt.
Seht euch die Bilder unten an, vielleicht kann man das nicht richtig erkennen aber da steht zweifelsfrei "G&DG&D...." Das Kürzel G&D der Münchner Druckerei Giesecke & Devrient. Oder gibt es noch andere Druckereien mit diesem Kürzel?

Auf dem dritten Bild ist übrigens die Rückseite abgebildet.



Geschrieben von captainpeter am 05.11.2007 um 23:45:

  RE: [MMM] MMM-Biletov gedruckt von Giesecke & Devrient?

Zitat:
Oder gibt es noch andere Druckereien mit diesem Kürzel?


meines Wissens nicht.

Was Du da so entdeckst, ist aber hochinteressant.
Ich meine, die Biletov können mir gestohlen bleiben, aber daß die in München parktisch für jedermanmn drucken, der nur genug dafür bezahlt, verwundert mich.

ich kann mirs kaum vorstellen, offen gesagt.
Da kommt der Obergauner Mawrodi, und gibt extra gute Valuta für den Schrabel aus?
Und dann noch bei einer weltweit renommierten Druckerei?
Das härtte er doch irgendwo in Kirgisistan billiger gedruckt kriegen können. kopfkratzend


Auch finde ich das Wasserzeichen etwas protzig, geradzu kindisch, - irgendwie nicht so standesgemäß für G&D.

Aber die drucken natürlich auch Mist, - zumindest offiziellen Mist.

Siehe Armenien die erste Serie nach der Unabhängigkeit. Extremer Biligdruck, ätzend.
Da steht allerdings nirgends G&D drauf, denn darauf stolz zu sein, hätten sie wahrlich keinen Grund.

italy



Geschrieben von ElderFuthark am 06.11.2007 um 01:40:

 

Also ich muß schon sagen, daß besonders diese 10-Biljetow-Note stark dem Stil von G&D ähnelt, wie er Ende der 80er für ausländische Notenbanken angewandt wurde, wobei es doch eine sehr vereinfachte Form des Designs darstellt. Ich habe mich sowieso schon länger über dieses doch sehr "deutsche" Design des Unterdrucks des 10ers gewundert.
Und da G&D eine Privatfirma ist halte ich es auch nicht für verwunderlich, wenn sie einen Auftrag von einer Privatperson annehmen, solange diese gut zahlt und keine offensichtliche Geldfälschung betrieben wird. Dieser Schein wurde auch eindeutig mit einer Intaglio-Druckmaschine gemacht. Und die sind verdammt teuer. Also eine Sowjetrepublik hätte sich die kurz nach der Unabhängigkeit nicht leisten können.



Geschrieben von nick1k am 06.11.2007 um 09:11:

 

Zitat:
Original von ElderFuthark
Also eine Sowjetrepublik hätte sich die kurz nach der Unabhängigkeit nicht leisten können.

Hätten Sie die überhaupt erhalten, selbst, wenn sie sich die hätten leisten können? Die COCOM-Liste wurde erst 1991 gelockert und hatte Bestand bis 1994, glaub´ich...

Grüße lächelnd augenzwinkernd
nick1k



Geschrieben von Gollum am 06.11.2007 um 17:47:

  Giesecke und Devrient, oder doch nicht?

Interessant, der Captain meint der Stil passt so gar nicht zu G&D und ElderFuthark meint es sieht ziemlich G&D-mäßig aus gross grinsend
Auf jeden Fall sind diese Biletov (offizielle Bezeichung für diese MMM-"Scheine") der ersten Serie, die Werte 1,10 und 20, am Besten gedruckt. Da ist ziemlich viel drauf: Mikroschrift, Fasereinlagen (die übrigens auch meinen Eau de Javel-Angriff überlebt haben), gedruckt per Stichtiefdruck, Wasserzeichen.
Vielleicht kann ich mal G&D einfach anschreiben und ganz direkt fragen ob sie diese Biletov gedruckt haben.
Kriminell waren die ja anfangs nicht. MMM hat eine Erlaubnis zum Druck von 900.000 Aktien bekommen. Das war 1994, als Russland noch ganz die UdSSR abgelöst hatte und die Regierung noch nicht so sicher war. Heute kriegt man diese Erlaubnis nicht so schnell. Übrigens hat MMM noch mehr gedruckt, ich vermute fast an die Halbe Milliarde .

Zitat:
Hätten Sie die überhaupt erhalten, selbst, wenn sie sich die hätten leisten können? Die COCOM-Liste wurde erst 1991 gelockert und hatte Bestand bis 1994, glaub´ich...


Ja, die Regierung hätte das nicht erhalten, aber eine Firma? Oder betraf die COCOM-Liste auch alle russiche Einrichtungen?



Geschrieben von hct2000 am 06.11.2007 um 18:18:

 

Das Wasserzeichen sieht mir eher nach Gabbana & Dolce aus...
...auch eine Geldbeschaffungsmaschinerie... teuflisch lachend



Geschrieben von Gollum am 06.11.2007 um 18:34:

 

Am Anfang habe ich auch erstb D&G gelesen



Doch dann wars leider doch nur G&D gross grinsend



Geschrieben von captainpeter am 06.11.2007 um 19:37:

 

Zitat:
Vielleicht kann ich mal G&D einfach anschreiben und ganz direkt fragen ob sie diese Biletov gedruckt haben.


ich bezweifle, ob Du Auskunft bekommen wirst.
Wertpapierdruckereien geben sich verschlossener als Austern.

Zitat:
Oder betraf die COCOM-Liste auch alle russiche Einrichtungen?


ich glaube, diese Liste betraf nicht dezidiert den russischen Staat oder dortige Firmen, sondern gewisse Warengruppen.
Vor allem Hochtechnologie (Computer etc. ... Sachen, mit denen man bei ein bißchen Umbasteln Raketen lenken kann).
Das mußte inoffiziell über Österreich und Finnland laufen.

Aber auch da gab es viele offizielle Ausnahmen.
Die Flughafenelektronik für den Moskauer Internationalen Flughafen Scheremetjevo kam schon in den Anfang 80-er Jahren ganz offiziell von Siemens.
Das hat weder Siemens geheimgehalten, noch die Sowjets. Überall war zu lesen "powered by Siemens" (so ähnlich zumindest).
Ich hab dann mal einen mir befreundeten Funktionär gefragt, ob man da nicht lieber "Robotron" drüberpinseln sollte?
Nein, sagte der, wir WOLLEN, daß der ausländische Gast das sieht, daß unsere Wirtschaft so stark ist, daß wir uns unseren Flughafenplunderlocker auch von Siemens leisten können gross grinsend

Das sowjetische DEnken war also oft höchst zwiespältig.

Banknoten oder Wertpapiere gehörten sicher nie zur COCOM dazu.
Das hätte man auch gerne an die Kommunisten geliefert.

italy



Geschrieben von Gollum am 06.11.2007 um 20:02:

 

Aber für das Forumstreffen in München hatte doch jemand einen guten Draht zu Giesecke & Devrient, oder?

Zählt denn ein hochwertiger Drucker zu hochwertiger Technologie. Wahrscheinlich ja, oder? Aber wenn es wirklich verboten war, hätte der kriminelle Mawrodi bestimmt einen Weg gefunden, doch daran zu kommen.
Von den Aktien (Share) und von dem 500er der letzten,dritten Serie weiß ich, dass die von der russischen Druckerei N-T-Graph gedruckt worden sind. Der 10, 20 und 50er der letzten Serie sind von der russichen Druckerei Gosnak gedruckt worden. (da bedanke ich mich nochmals bei Herrn Beyer, der mir das und andere Fakten erläutert hat)



Geschrieben von captainpeter am 06.11.2007 um 21:00:

 

Zitat:
Aber für das Forumstreffen in München hatte doch jemand einen guten Draht zu Giesecke & Devrient, oder?


ja, wenn überhaupt, geht es nur auf dem "kleinen Dienstweg". Hintenrum sozusagen, wie alles im Leben.
Allerdings unterliegen G&D-Werktätige strengsten Stillschweigeklauseln. Wenn der zuviel plappert,fliegt er.

Wenn Du denen offiziell mailst, wirst Du eine Antwort empfangen, die so geschickt formuliert ist, daß Du selber glaubst, daß die überhaupt noch nie in ihrer 1000-jährigen Geschichte jemals eine Banknote gedruckt haben geschockt

Zitat:
Zählt denn ein hochwertiger Drucker zu hochwertiger Technologie?


Naja, ein hochwertiger Drucker kann ALLES drucken. Gutes und auch auch Scheiße.
Siehe Armenien P-33 > P-38.
Wahrschienlich bedrucken die Dir auch Klopapier mit Blümchen, wenn Du sie nur brav und pünktlich bezahlst. Ist doch denen wurscht. Kunde ist König.

Zitat:
Aber wenn es wirklich verboten war, hätte der kriminelle Mawrodi bestimmt einen Weg gefunden, doch daran zu kommen.


Das zeichnet ja Kriminelle aus! augenzwinkernd

Dem G&D ist das eigentlich im Prinzip wurscht, die ganzen Diktatoren, für die sie lustig drucken, sind ja auch strenggenommen nicht ganz unkriminell.
G&D will nur keinen Zores, so à la WAterlow & Sons anno Domini 1922 mit dem Schwindelportugieen P-130.

Wenn das offiziell von der Diktatorenbank autorisiert und bestellt wird, drucken die. Für absolut jedes Land, das da hereingetrudelt kommt ins Office in München oder Leipzig.

Sie bedrucken ja bloß Papier, sie bauen keine Atomraketen oder U-Boote. Nicht mal Schießprügel für die Kindersoldaten in Afrika. So gesehen also völlig harmlos, obwohl, merke einen weisen Spruch, sicher von einem Chinesen:

To kill a person needs no knife,
but a piece of paper that is written or printed on, suffices."


italy



Geschrieben von saschchen am 06.11.2007 um 21:23:

 

Die MMM- Karten wurden von Druekereien in Russland, Vereinigte Staaten von Amerika und Deutschland gedruckt.



Geschrieben von Gollum am 06.11.2007 um 22:18:

 

Nun, dann ist wohl mit G&D offiziell kaum was möglich.

Freue mich, dass Du dich auch meldest Saschen. Handelt es sich bei der amerikanischen Druckerei um "Security Banknote"?
Bei der deutschen Druckerei geht es dann folglich um G&D, oder?
Kennst Du die Namen der russischen Druckereien?



Geschrieben von Lord Vader am 06.11.2007 um 22:38:

 

Zitat:
Kennst Du die Namen der russischen Druckereien?


Du kennst doch die Homepage von Mavrodi. Schick ihm eine Mail und frage ganz höflich wo er seine Scheinchen hat drucken lassen gross grinsend



Geschrieben von Huehnerbla am 06.11.2007 um 22:47:

 

Zitat:
Original von captainpeter
G&D will nur keinen Zores, so à la WAterlow & Sons anno Domini 1922 mit dem Schwindelportugieen P-130.

Der Ärger bei Waterlow & Sons dauerte ja nur von Dezember 1925 bis Mai 1932. teuflisch lachend



Geschrieben von Gollum am 06.11.2007 um 22:48:

 

Homepage? Welche Homepage denn?

Daran Herrn Mawrodi selbst anzuschreiben habe ich auch schon gedacht. Aber natürlich nur mit Pseudonym-Mail und doppeltem Boden. Ich will ja schließlich nicht dass eines Tages plötzlich zwei Menschen vor meine Tür stehen und mich nach Sibirien bringen geschockt

Zitat:
Original von Huehnerbla
Zitat:
Original von captainpeter
G&D will nur keinen Zores, so à la WAterlow & Sons anno Domini 1922 mit dem Schwindelportugieen P-130.

Der Ärger bei Waterlow & Sons dauerte ja nur von Dezember 1925 bis Mai 1932. teuflisch lachend


Stimmt, ich hab mir vor Kurzem das Buch Falschgeld gekauft, da war die Geschichte mit dem Herrn Reis auch drin.



Geschrieben von captainpeter am 06.11.2007 um 23:18:

 

Zitat:
Stimmt, ich hab mir vor Kurzem das Buch Falschgeld gekauft, da war die Geschichte mit dem Herrn Reis auch drin.


ja, lies Dir die Gesichte gut durch. Solche Sachen passieren heute auch noch in ähnlicher Form.

Ich denke da z.B. an Bahrain P-16.
Wer weiß, was da gelaufen ist.

italy



Geschrieben von nick1k am 06.11.2007 um 23:19:

  RE: Giesecke und Devrient, oder doch nicht?

Zitat:
Original von Gollum
Vielleicht kann ich mal G&D einfach anschreiben und ganz direkt fragen ob sie diese Biletov gedruckt haben.

Vergiß es einfach! rauchend
Da hat der capitano vollkommen recht: Offiziell wirst Du keine Antwort erhalten. Ganz sicher nicht! Das gehört auch zum guten Stil einer seriösen Firma: Über Angelegenheiten, die Kunden betreffen, spricht man nicht mit Dritten.... oder wärst Du besonders glücklich darüber, wenn Deine Bank Deinen Kontostand auf Anfrage ausplaudert? Na, siehst Du... augenzwinkernd

Auch bezweifle ich, das Du inoffiziell jemals eine Antwort erhalten würdest. Kann ich auch verstehen: Mir persönlich wäre mein Job auf alle Fälle mehr wert...

Zitat:
Original von Gollum

Zitat:
Hätten Sie die überhaupt erhalten, selbst, wenn sie sich die hätten leisten können? Die COCOM-Liste wurde erst 1991 gelockert und hatte Bestand bis 1994, glaub´ich...

Ja, die Regierung hätte das nicht erhalten, aber eine Firma? Oder betraf die COCOM-Liste auch alle russiche Einrichtungen?

Frage: Gab´es dort private Firmen zu guten alten Sovjietzeiten?
... njiet, Towarisch, njiet! Nicht wirklich.
Etwas später vielleicht, ja, aber auch dann: Welchen Unterschied hätte das gemacht?

Die CoCom-Liste listete Güter der Hochtechnologie auf, die nicht an Länder geliefert werden sollten, die unter "sovjietischem Einfluß" standen. Deshalb wurde auch nicht zwischen Staat und Firma unterschieden. Übrigens gehörte China auch zu den Staaten, denen man die Technologie nicht gönnte. Und man glaubt es kaum, noch keine 15 Jahre sind vergangen und heute schenkt man den Chinesen das technologische "knowhow" im Zuge der Globalisierung und des kurzfristigen Profitdenkens... heulend motzend
Die Welt ist manchmal mehr als etwas bluna? Aber das ist ein anderes Thema...

Da Du gerade das Thema Falschgeld selber ansprichst... ich könnte mir schon vorstellen, das solche Druckmaschinen auf der Liste standen. Man könnte zum Beispiel andere "Dinge" (nach-)drucken, auf die man besonderen Wert legt: Fremde Währung, welche auch immer. Urkunden, Pässe aller Art... was man halt so braucht, um gute Spionage zu betreiben. Oder: Ich möchte Dich nur an das Kapitel mit dem "Superdollar" im Buch von Karl Heinz Walz erinnern, das Du gerade gelesen hast...

Grüße lächelnd augenzwinkernd
nick1k



Geschrieben von saschchen am 07.11.2007 um 15:59:

 

Ich weiss nicht.
Aus der Information in den Zeitungen und Internet ist es bekannt, dass die MMM-Karten von Druekereien in Russland, Vereinigte Staaten von Amerika und Deutschland gedruckt wurden.



Geschrieben von captainpeter am 07.11.2007 um 19:55:

 

Zitat:
Da Du gerade das Thema Falschgeld selber ansprichst... ich könnte mir schon vorstellen, das solche Druckmaschinen auf der Liste standen.


Die Druckmaschinen sicher. Auch heute kann nicht jeder Hinz und Kunz einfach eine Banknotendruckmaschine kaufen.
Die Hersteller müssen sich den Kunden schon ein wenig angucken.
Das hat bzw. hatte aber nix mit COCOM zu tun.
Du und ich leben auch nicht in einem COCOM-Land, würden aber auch niemals eine solche Maschine offiziell verkauft bekommen.

Zitat:
Man könnte zum Beispiel andere "Dinge" (nach-)drucken, auf die man besonderen Wert legt: Fremde Währung, welche auch immer.


eben. und das konnten/könnten nicht nur Sowjets.

Drucken lassen hingegen hatte mit COCOM sicher nix zu tun.
Man kann zwar vom fertigen Produkt "Banknote" auch auf die Herstellungstechnik schließen, aber soclhe Banknoten kann sich jedes Land ja auch ganz einfach auf Banken besorgen. Dann haben sie ihre Vorlagen.

italy



Geschrieben von Felidae am 07.11.2007 um 22:38:

 

Vielleicht haben die auch nur billig G&D Papier bekommen?



Geschrieben von captainpeter am 07.11.2007 um 23:10:

 

Zitat:
Vielleicht haben die auch nur billig G&D Papier bekommen?


das ist sicher das Aller-Unwahrscheinlichste ...
Daß die leeres, von ihnen wasserzeichen-versehenes Papier verkaufen.

Selbst Banknotenpapier ohne Wasserzeichen verkaufen die sicher nicht.
Das wäre ja genau das, wo alle Fälscher hinterher sind.
Der Druck ist ja nur die halbe Miete, das bringt man mit ein wenig Aufwand und know-how schon zustande, ... meistens scheitern die Fälscher ja am Papier.

Ferner ist fraglich, ob G&D überhaupt das Papier selber herstellt?
Keine Ahnung.

italy



Geschrieben von principe am 07.11.2007 um 23:40:

 

Zitat:
Ferner ist fraglich, ob G&D überhaupt das Papier selber herstellt?


Hergestellt wird das Papier bei Louisenthal

Principe



Geschrieben von nick1k am 08.11.2007 um 00:15:

 

Zitat:
Drucken lassen hingegen hatte mit COCOM sicher nix zu tun.

Sicher korrekt! Aber das war ja nicht die Frage...
Die lautete vielmehr, ob sich die Sovietrepubliken solche Maschinen hätten leisten können bzw. ob sie sie überhaupt regulär erhalten hätten... eben wegen der CoCom-Liste.

Auch gebe ich Dir recht, wenn das Papier nicht an jeder Hausecke zu erstehen ist...

Grüße lächelnd augenzwinkernd
nick1k



Geschrieben von Felidae am 08.11.2007 um 10:40:

 

Zitat:
Original von captainpeter
Selbst Banknotenpapier ohne Wasserzeichen verkaufen die sicher nicht.
Das wäre ja genau das, wo alle Fälscher hinterher sind.
Der Druck ist ja nur die halbe Miete, das bringt man mit ein wenig Aufwand und know-how schon zustande, ... meistens scheitern die Fälscher ja am Papier.

Ferner ist fraglich, ob G&D überhaupt das Papier selber herstellt?


Es kann ja Testpapier sein, dass dann nie verwendet wurde.



Geschrieben von Gollum am 08.11.2007 um 15:28:

 

Gut, dann fällt der direkte Draht zu G&D ins Wasser. Das mit der COCOM-Liste wird irgendwie ziemlich kompliziert, da kriegt man ja einen ganz wuschigen Kopf gaga , aber ich glaube kaum, dass die Mawrodi selbst gedruckt hat, ich glaube eher er hat sie, wie Saschen ja auch bestätigt hat, drucken lassen.
Schade, dass du, Saschen nicht weißt, wer die Druckereien sind. Hst du denn zufällig zu Hause Zeitungen mit Artikeln über MMM (kann auch kyrillisch sein)?

Zitat:
Original von nick1k
Da Du gerade das Thema Falschgeld selber ansprichst... ich könnte mir schon vorstellen, das solche Druckmaschinen auf der Liste standen. Man könnte zum Beispiel andere "Dinge" (nach-)drucken, auf die man besonderen Wert legt: Fremde Währung, welche auch immer. Urkunden, Pässe aller Art... was man halt so braucht, um gute Spionage zu betreiben. Oder: Ich möchte Dich nur an das Kapitel mit dem "Superdollar" im Buch von Karl Heinz Walz erinnern, das Du gerade gelesen hast...


Das mit dem Superdollar ist ja auch so eine Geschichte. Am Besten gefallen hat mir aber die ganz kurze Geschichte in der Einleitung, vom Mann der in einem Auto Falschgeld transportiert. Ein Spürhund ist ihm dann auf die Schliche gekommen. Nicht weil der Hund Falschgeld riechen konnte, sondern weil eine Woche zuvor Koks im Auto transportiert wurde gross grinsend

Zitat:
Original von Felidae
Es kann ja Testpapier sein, dass dann nie verwendet wurde.


Nun, das bezweifle ich, denn das G&D-Wasserzeichen befindet sich auf den Werten 1,10 und 20 Biletov. Anhand der Nummern konnte ich die Auflagezahlen ermitteln. Allein der Werte 1 und 10 wurden (vermutlich) 50 Millionen Exemplare hergestellt. Vom 20er vermutlich noch mehr, da hier sehr viele verschiedene Präfixe der Nummer existieren. Wenn für jedes der mir bekannten Präfixe alle Nummern gedruckt wurden (d.h. für jedes Präfix die Nummern 0000001 bis 9999999 ) wurden vom 20er 90 Mio Exemplare gedruckt. Eine so große Menge an Testscheinen einer Druckerei zu kriegen ist wohl unmöglich.



Geschrieben von wallenstein33 am 08.11.2007 um 17:42:

 

GD stellt keine Druckmaschinen her. Es gibt eigentlich nur zwei Hersteller. Das ist KoeBau-Giori aus Würzburg und dann de la Rue aus England.

Ob DLR noch Maschinen baut weiß ich aber nicht.

Nach dem Fall der Mauern ist man von Giori ausgeschwärmt und hat die Länder überzeugt das man doch eine eigene Druckerei brauche. Ich glaub es war Uzbekistan das sich eine riesen Fertigungslinie hat aufschwatzen lassen.

Goznak hat auch schon zu UdSSR-Zeiten Drucklinien bei KoeBau gekauft...



Geschrieben von Gollum am 08.11.2007 um 18:32:

 

Also beziehen alle großen Druckereien der Welt wie G&D, die Bundesdruckerei und Co. KG ihre Druckmaschinen KoeBau-Giori oder De la Rue? Ist Giori nicht ein Tochterkonzern von De la Rue?



Geschrieben von saschchen am 08.11.2007 um 19:53:

 

War woertlich gesagt, dass die MMM-Karten dort hergestellt waren, wo die Deutschen Mark(DM) und amerikanische Dollars gedruckt wurden. In Russland ist es Goznak moeglich. In Russland zur Zeit etwas Firmen, die die genug geschuetzte Papierproduktion herstellen koennen.

1. www.smoney.ru/article.shtml?2007/05/07/2845 auf Russisch

Windows-1251

Uebersetzung mit Hilfe von X-Translator:

.… [Antwortend auf die Anschuldigung in der Ueberschreitung der erlaubten(geloesten) Menge der Aktien, Mavrodi hat erklaert, dass] die Aktien und die Karten die linzenzierten Werke Goznak ausgaben und sie konnten(durften) nicht etwas ueber die Loesung(Erlaubnis) ausgeben. Da sich die Aktien allzu schnell erstreckten, es hat sich eilig der dritte Prospekt der Emission [der Aktien] auf 1 B@;= Rbl. [Mavrodi] mit dem entsprechenden Brief benoetigt hat sich in das Ministerium der Finanzen gewendet, aber das Finanzministerium, nicht habend die Moeglichkeiten, eigentlich abzusagen, fing an, die Registrierung kuenstlich festzuziehen. Den Prozess durfte man nicht anhalten, deshalb muesste er die Karten … erfinden Galt(handelte) nach dem Gesetz, da man auf den Produktionsausstoss der Karten die Loesungen(Erlaubnis) bekommen nicht musste. Ist [Mavrodi] kann(darf) nicht uebereinstimmen, dass die Buerger in den Irrtum einfuehrte(eingab): das System uebernahm der Verpflichtungen niemals, die Karten zurueck " zu uebernehmen.

2. http://www.fedfond.ru/right/publish/MMM2.htm

Uebersetzung mit Hilfe von X-Translator:


...Wie die ehemaligen Deponenten, die die Untersuchung selbstaendig leiteten, behaupten, wurden und die uebrigen ungesetzlich ausgegebenen wertvollen Papiere auf den linzenzierten polygraphischen Betrieben, die sich unter der Kontrolle des Finanzministeriums befinden, gedruckt...

3. www.books.interros.ru/?book=xx&year=1994

Uebersetzung mit Hilfe von X-Translator:

...In USa und Deutschland, in den selben Druckereien, wo Dollars und die Marken gedruckt werden, sind der Zehn millionen Karten "MMM" gedruckt...

4.auf Russisch

http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%91%D0%B8%D0%BB%D0%B5%D1%82_%D0%9C%D0%9C%D0%9C



Geschrieben von wallenstein33 am 08.11.2007 um 20:01:

 

KoeBau, also König & Bauer baut die Maschinen, aber vertrieben werden sie von Giori.

An Giori ist TdlR beitligt, Giori hat aber die Oberhand. Seit den 1960ern baut TdlR doch keine eigenen Druckmaschinen mehr - profitiert aber über das Joint-Venture mit Giori.

In Japan baut oder baute Komori auch Druckmaschinen. Aber wer es wagt dort zu kaufen, ist bei Giori in Ungnade gefallen.

Man hat btw auch der Ukraine und Kasachstan seinerzeit eine Druckerei aufgeschwatzt.

Wer's genau nachlesen will: "Klaus W. Bender: Geldmacher. Das geheimste Gewerbe der Welt". ISBN: 3-527-50113-4



Geschrieben von Gollum am 08.11.2007 um 22:32:

 

@ Saschen
Wow, danke Saschen, das hilft schon mal weiter. Aber falls da steht dass das in den Druckereien gedruckt wurde, wo auch die DM und der Dollar gedruckt wurde, müsste das doch eigentlich die Bundesdruckerei (wohl doch eher unwahrscheinlich, oder?) und, ja wer druckt denn die US-Dollars? kopfkratzend

@ Wallenstein33

Also gibt es doch nur so richtig einen Hersteller der Maschinen: König & Bauer

Zitat:
Seit den 1960ern baut TdlR doch keine eigenen Druckmaschinen mehr - profitiert aber über das Joint-Venture mit Giori.

Du hast das Wort "Joint-Venture" geschrieben, weiß nicht ob ich da jetzt etwas fantasiere, aber auf dem 500er und 1.000er der letzten Serie steht unter bzw. über der Kontrollnummer ein Wort, mithilfe eines Übersetzungsprogramms habe ich herausgefunden, dass das "Joint-Venture-Serie" heißt. Jpint-Venture ist doch irgendwie so eine Art Bündniss oder so?


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