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Geschrieben von Adimh Liven am 06.03.2023 um 23:59:

  ATM-Sprengungen: warum keine flächendeckende Ausstattung mit Farbpatronen?

Gerade vorhin kam in den Nachrichten mal wieder eine Meldung über eine Geldautomaten-Sprengung, irgendwie ist das in Deutschland inzwischen an der Tagesordnung, daß diese Geräte gesprengt werden und dabei natürlich nicht nur der Stehlschaden, sondern meistens auch riesige "Kollateralschäden" am Gebäude drum herum entstehen. Hier bei uns in Frankenberg (Sachs.) etwa wurde zweimal der Automat der Deutschen Bank gesprengt, daraufhin hat sich die Deutsche Bank aus Frankenberg komplett zurückgezogen - was ziemlich "unkommod" für meine Eltern als Kunden war, denn die nächsten Standorte sind nur mit Auto sinnvoll erreichbar und "ewig" weit entfernt in Flöha oder Mittweida.

Bei solchen Berichten geht mein Papa auf dem Sofa regelmäßig genauso hoch wie die entsprechenden Gasgemische oder Sprengladungen teuflisch lachend Eine durchaus berechtigte Frage ist allerdings:

Warum sind die Automaten nicht flächendeckend mit der Technologie ausgestattet, mit der bei Erschütterungen oder Zerstörung des Geräts automatisch der Bargeldbestand der Maschine eingefärbt und damit unbrauchbar gemacht wird? kopfkratzend

Diese Technologie ist ja nun alles andere als neu, die gibt es doch mindestens schon 10 Jahre. Aber offensichtlich ist sie bisher absolut nicht flächendeckend verbreitet, sonst wären die Automatensprenger ja nicht so erfolgreich und würden ihr "Geschäftsmodell" immer feste weiter betreiben. Nicht nur meinem Papa, nein, auch mir stellt sich da die Frage: warum haben das nicht alle Geldautomaten? kopfkratzend



Geschrieben von KaBa am 07.03.2023 um 01:41:

 

LMGTFY
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Banken-wollen-Geldautomaten-besser-vor-Sprengungen-schuetzen,geldautomaten222.html#:~:text=Der%20Sparkassenverband%20Niedersachsen%20hat%20bei,einf%C3%A4rben%20und%20unbrauchbar%20machen%20sollen.
https://www.wiwo.de/unternehmen/banken/gesprengte-geldautomaten-automatenhersteller-deshalb-sind-farbpatronen-kein-allheilmittel/12774406-3.html aber auch Seite 4



Geschrieben von svenski04 am 07.03.2023 um 10:56:

 

Guten Morgen

Auch bei uns in der Schweiz sind Bankomat-Sprengungen ein Thema.
Vor allem in den Grenzkantonen.

Farbpatronen sollten Standart sein.

Die moderneren Geräte sind mit Gas-Detektoren ausgestattet, die Alarm auslösen, sobald sie Gas riechen. Gewisse Geräte haben so ein Art Feueranzünder, der das einströmende Gas verbrennt.

Wieso nicht alle Geräte ausgerüstet sind oder werden nachgerüstet? Vermutlich ist es den Banken zu teuer und sie sagen sich, Gebäude und Geld sind sowieso versichert und je nach Standort nützt es nichts.

Bei uns spielt es auch eine Rolle ob der Bankomat innen am Gebäude ist (und die Ganoven das Gebäude zuerst betreten müssen oder nicht) oder bequem an der Aussenwand sehr gut einsehbar ist.

So wie ich die Nachrichten lese, benützen bei uns die Ganoven vermehrt Sprengstoff und jagen das Gerät in die Luft - so wie in einem Nachbarort.

In unserem Ort gab es zwei Banken die betroffen waren:
Ein Bankomat einer Grossbank in einem Industriegebiet, der nicht mehr ersetzt wurde. Ist aber schon ein paar Jahre her.
Letztes Jahr wurden die Bankomaten der örtlichen Kantonalbank zum Ziel:
Ein Bankomat wurde durch den Sprengstoff, vollkommen zerstört. Das Geld lag zum teilweise eingefärbt auf der Strasse. Beim anderen Bankomaten kamen sie nicht mehr dazu. Hat auch ordentlich geknallt und die Filiale bedarf einer General-Renovierung.
War mit der Feuerwehr den ganzen Tag vor Ort. War ein spannender Einsatz.
Polizeimeldung
Zeitungsbericht

Die Bewohner des Gebäudes über der Bank mussten evakuiert werden und zuerst bei uns im Magazin untergebracht werden (Spurensicherung und Statiküberprüfung).

Zu deiner Frage bei Erschütterungen: wenn mit so massiven Gewalt und die Sprengladung am Gerät angebracht wird, hat das Gerät vermutlich keine Zeit zu reagieren. Anders bei Gas: hier wird Gas eingefüllt, Detektor schlägt Alarm und leitet Gegenmassnahmen an.
Vermutlich sind sie daher wieder auf den Sprengstoff zurückgekommen.
Da müssen bauliche Massnahmen her, damit das Gerät geschützt ist: innen im Gebäude, nicht gut sichtbar und so weiter.

Die Post und eine andere Bank im Ort wurden nicht zum Ziel: der Bankomat von der Post steht in einem Durchgang und ist so etwas versteckt und die andere Bank hat ihre Bankomaten ins Gebäude verlegt.

Gruss
Sven



Geschrieben von QQQAA am 07.03.2023 um 11:42:

 

Bei uns sind alle Automaten mit dem Einfärbesystem ausgerüstet, zur Zeit haben wir NCR.
Wir haben ca. 100 Automaten laufen, Euro und Kronen.
Wir haben da unsere Aufgaben erledigt.



Geschrieben von Schukla18 am 07.03.2023 um 19:29:

 

Vorbildlich das man bei euch auch Kronen ziehen kann, ich wünschte bei uns gäb es sowas für Zlotys, fahre ja viel rüber wg. Benzin ( 1,40 € z. Zt.) und den noch so schönen Dingen des Lebens... gross grinsend

Gruß
Schukla18



Geschrieben von Lord Vader am 13.03.2023 um 12:51:

 

Manchmal braucht es nicht mal Sprengstoff teuflisch lachend

https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/unglaubliche-geschichten-ratten-zerst%C3%B6rten-geldscheine-in-einem-bankautomat/ss-AA18yfrv?ocid=msedgntp&cvid=3720a99487024391b0f5c441686488e0&ei=91#image=4



Geschrieben von freiberger am 13.03.2023 um 12:56:

 

Da bekommt das Wort "Banknotenvernichtung" eine völlig andere Bedeutung.
Oder es stellt sich die Frage, wie entsteht eine Inflation teuflisch lachend



Geschrieben von svenski04 am 17.03.2023 um 10:58:

 

Und wieder ein Fall bei uns im Kanton:

https://www.bazonline.ch/unbekannte-sprengen-zwei-bankomaten-und-fesseln-mann-512643631726

https://www.baselland.ch/politik-und-behorden/direktionen/sicherheitsdirektion/polizei/polizeimeldungen/bankomaten-gesprengt-die-polizei-sucht-zeugen



Geschrieben von rista am 17.03.2023 um 14:29:

 

Aus meiner alten Heimat gibt es auch einen aktuellen Fall, die Seite vom MDR (Link) hat zudem die letzten Fälle seit 2022 aufgeführt.



Geschrieben von Adimh Liven am 17.03.2023 um 20:31:

 

Tja. Wie gesagt, warum sind die Automaten nicht flächendeckend mit Farbpatronen ausgestattet... dazu ein Warnschild am Automaten oder an der Tür: "Sprengung zwecklos! Geld wird bei Sprengung eingefärbt!" oder so.

Diese Warnung muß ja nicht unbedingt stimmen... aber wenn die Sprengmeister dann nicht mehr wissen: stimmt die Warnung für diese Maschine oder nicht, lohnt es sich also noch, hier Maschine und Bude hochzujagen oder bekommen wir für unseren Aufwand nur rotes Buntpapier... vielleicht würde die das ja abhalten...

Ich als Anwohner würde auch nicht gerne mit dem Risiko leben müssen, daß mir von Verbrechern die Bude unterm Hintern weggesprengt wird, nur weil welche meinen, so schnell zu Geld zu kommen böse Da braucht auch keiner kommen "naja, hab dich nicht so, ist doch versichert" - jaaaa, toll, wie lange Reparaturen dauern, sieht man ja oft genug (Monate hier in Frankenberg!), wenn die Bude dann abbrennt oder wegen Einsturzgefahr abgerissen wird und alles, was in der Wohnung war, gleich mit futsch ist und dann womöglich noch von der Versicherung "kleingerechnet" wird... ich weiß nur, daß mir das auch nicht gefallen würde.



Geschrieben von KaBa am 17.03.2023 um 21:37:

 

Ich verstehe die immer noch gestellte Frage nach dem 'Warum' nicht unglücklich Mittlerweile, wenn man sich jeden Beitrag in diesem Thread angeschaut hat, hat man doch bereits mögliche und auch plausible Gründe.



Geschrieben von svenski04 am 18.03.2023 um 18:42:

 

Zitat:
Original von svenski04
Und wieder ein Fall bei uns im Kanton:

https://www.bazonline.ch/unbekannte-sprengen-zwei-bankomaten-und-fesseln-mann-512643631726

https://www.baselland.ch/politik-und-behorden/direktionen/sicherheitsdirektion/polizei/polizeimeldungen/bankomaten-gesprengt-die-polizei-sucht-zeugen


Heute erschien ein weiterer Artikel zum Vorfall:
https://www.bazonline.ch/banknoten-eingefaerbt-und-nutzlos-gemacht-846587131569

Kopiere mal einen interessanten Ausschnitt raus:
"Wie die BLKB am Tag nach dem Vorfall mitteilt, konnte sie sich offenbar auf ihre Sicherheitsmassnahmen verlassen: Durch die Einfärbung der Banknoten werden diese unbrauchbar gemacht. «Zudem sind die Tresore stärker verschlossen, was dazu führte, dass die Täterschaft auch nach mehrfacher Sprengung der Geräte den Tatort ohne nennenswerte Beute verlassen musste», so Mediensprecher Marius Maissen.

Die Sicherheitsmassnahmen der BLKB würden ebenfalls die Verteilung von Partikeln einer Smart-Water-Lösung im Umkreis der Detonation beinhalten. Dies könne laut Maissen den Strafverfolgungsbehörden behilflich sein, um eine Täterschaft, Tatmittel oder gefundenes Bargeld einem Tatort zuzuweisen. «Diese Sicherheitsmassnahmen gelten für alle Bankautomaten der BLKB», sagt Maissen.

Andere Banken handhaben dies ähnlich, wie eine Umfrage dieser Zeitung zeigt: «Raiffeisen Schweiz empfiehlt den Raiffeisenbanken, ihre Bancomaten mit einem Einfärbesystem auszurüsten», sagt Mediensprecher Jan Söntgerath. Zudem stehe Raiffeisen in regelmässigem Kontakt mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Banken, der Polizei, des Fedpol und mit Bancomat-Lieferanten, um weitere Sicherheitsmassnahmen umzusetzen."



Geschrieben von Huehnerbla am 19.03.2023 um 01:41:

 

Zitat:
Original von Adimh Liven
Tja. Wie gesagt, warum sind die Automaten nicht flächendeckend mit Farbpatronen ausgestattet...

Hallo,

ich bin in Bezug auf Versicherungen vermutlich nicht auf dem aktuellen Stand. Früher war der Grund recht simpel. Eingefärbte Banknoten werden von der Bundesbank nicht kostenlos umgetauscht. Selbst heute steht noch in Artikel 4, 2013/211/EU, dass pro Schein 10 Cent fällig werden. Früher haben diese Gebühr die meisten Versicherungen nicht übernommen. Wie es heute aussieht, kann ich leider nicht sagen.



Geschrieben von KaBa am 19.03.2023 um 08:03:

 

Es steht doch im WiWo Artikel warum aktuell gerade viele Sparkassen den Umbau noch rauszögern. Etliche Ketten haben aber bereits umgebaut, zB Postbank, Sparkassenverband Saar, usw.. Es sind unter anderem nicht nur die einmaligen hohen Einbaukosten sondern die daraus auch resultierenden regelmäßig anfallenden Wartungskosten. Das Bargeldsystem aufrecht zu erhalten kostet mehr und mehr.



Geschrieben von Fletcher am 19.03.2023 um 08:17:

 

Wenn man die Meldungen so verfolgt, kann man auf den Gedanken kommen, dass das Sprengen von Geldautomaten nicht nur der schnöden Beschaffung von Bargeld dient, sondern dass dies eine konzertierte Aktion von wem auch immer ist.
Schweden, Dänemark u.a. Länder haben ihr Bargeld fast abgeschafft. Nur hier in Deutschland lassen es sich die Bürger nicht nehmen, ihre Brötchen mit Bargeld zu begleichen. Ein direktes Verbot von Münzen und Geldscheinen lässt sich nicht durch setzten, also versucht man es auf andere Weise.
Aber das ist nur ein Gedanke.



Geschrieben von Adimh Liven am 19.03.2023 um 09:11:

 

Ein nicht von der Hand zu weisender Gedanke...



Geschrieben von KaBa am 19.03.2023 um 10:02:

 

Warum sollten die Osteuropäischen Gruppen dicht hinter der holländischen Grenze nicht auf eigene Rechnung NRW besuchen? In meinen Augen sind da keine mystischen Eliten oder GreatReset Jünger nötig. Selbst für die gefärbten Banknoten scheint es ja einen Markt zu geben.



Geschrieben von KaBa am 11.04.2023 um 06:56:

 

https://www.spiegel.de/wirtschaft/innenminister-drohen-banken-wegen-gesprengter-geldautomaten-mit-neuen-gesetzen-a-645b025d-b255-4a97-9130-53e565c228df



Geschrieben von Adimh Liven am 12.04.2023 um 01:15:

 

Sehr bedankt



Geschrieben von KaBa am 06.05.2023 um 23:04:

 

:
https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-Bei-Automatensprengung-Sparkassen-wollen-Geldscheine-verkleben-35698657.html



Geschrieben von svenski04 am 14.05.2023 um 21:13:

 

Zitat:
Original von svenski04
In unserem Ort gab es zwei Banken die betroffen waren:
Ein Bankomat einer Grossbank in einem Industriegebiet, der nicht mehr ersetzt wurde. Ist aber schon ein paar Jahre her.
Letztes Jahr wurden die Bankomaten der örtlichen Kantonalbank zum Ziel:
Ein Bankomat wurde durch den Sprengstoff, vollkommen zerstört. Das Geld lag zum teilweise eingefärbt auf der Strasse. Beim anderen Bankomaten kamen sie nicht mehr dazu. Hat auch ordentlich geknallt und die Filiale bedarf einer General-Renovierung.
War mit der Feuerwehr den ganzen Tag vor Ort. War ein spannender Einsatz.
Polizeimeldung
Zeitungsbericht

Die Bewohner des Gebäudes über der Bank mussten evakuiert werden und zuerst bei uns im Magazin untergebracht werden (Spurensicherung und Statiküberprüfung).

Gruss
Sven


Guten Abend Zusammen

Heute bekam ich einen Zeitungsartikel zugesendet.
Ein Teil der Beute wurde in Zürich bei Niederländern beim Versuch sie im Casino in (im wahrsten Sinne des Wortes) saubere Geldscheine umzutauschen.

Ein Holländer wurde aufgefordert rund 35000 Franken des schmutzigen (sowohl dem Zustand als auch wegen der Herkunft) Geldes zu säubern (auch hier in beidem Sinne).

Zuerst kontaktiere er einen Bekannten, der das Geld von der Farbe säubern sollen. Danach kamen sie auf die Idee in die Schweiz zu reisen und das Geld über das Casino zu waschen: einzahlen, etwas spielen und das praktisch nicht verwendete Guthaben wieder auszuzahlen.

Hat nicht geklappt. Offenbar wurden sie noch im Casino von der Kantonspolizei hinausbegleitet.

Gruss
Sven


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