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Geschrieben von freiberger am 22.10.2021 um 19:33:

  Das Sammeln allgemein betrachtet

Habe gerade ein Büchlein über ein Sammelthema, da habe ich dieses Vorwort gefunden .... was für waise Worte

Es gibt Sammler und Nicht—Sammler. Letztere haben oft wenig Verständnis für die Leidenschaft der Sammler. Erzählt man einem Nicht—Sammler von seiner vielleicht etwas ungewöhnlichen Sammlung, kann man häufig Reaktionen wie diese erfahren: Zunächst ein zweifelnder Blick, dann — zur Sicherheit - noch mal die Frage: »Was sammeln Sie?« Auf die Antwort ein gedehntes »Aha«! und ein Anflug von Mitleid Wer von seiner Sammelleidenschaft nur erzählt, darf sich nicht wundern, wenn das als „etwas sonderbar“ angesehen wird. Verständnis oder gar Interesse wird man so nicht wecken können! Ganz anders, wenn man jemandem seine gut gepflegte und ordentlich präsentierte Sammlung zeigt. Das Staunen beim Anblick der alten Exponate ist echt, die Dokumente aus längst vergangenen Zeiten rufen Bewunderung hervor, die Sammlung vermittelt einen antiquarischen oder gar musealen Eindruck. Der Sammler steigt in der Achtung seines Besuchers. Er wird beneidet um seine Sammlung, die in ihrer Gesamtheit für den Laien unerreichbar zu sein scheint. Und er fühlt sich bestätigt. Der Laie hat kaum eine Vorstellung davon, wie ernsthaft sich ein Sammler mit seinem
Thema beschäftigt. Das Sammeln ist ein Teil seines Lebens, ein wesentlicher Teill Zum echten Sammlergeist gehört das Erforschen seines Sammelgebietes, das geduldige Suchen, das liebevolle Zusammentragen, das geistige Beschäftigen mit seinen Objekten, die Freude und Begeisterung beim Wachsen seiner Sammlung, die erst durch diese vielfältigen Tätigkeiten an Bedeutung gewinnt. Sammeln ist ein Stück Lebensqualität. Was den Menschen entgeht, die weder
sammeln noch irgendein Hobby haben, hat ein Psychologe einmal so ausgedrückt: „Es ist eine Krankheit vieler moderner Menschen, dass sie eigentlich nichts mehr mit ganzer Liebe tun. Nicht mal für eine kleine Liebhaberei setzen sie einen Teil ihrer Freizeit ein. Doch der Mensch braucht eine Leidenschaft, an der er mit ganzem Herzen teilnehmen kann.“
Wer alte Dinge sammelt, sie aufhebt. und archiviert, der bewahrt Kulturgut, das sonst in Vergessenheit geraten würde. ?
übernimmt tatsächlich museale Aufgaben. indem er Zeugen der Vergangenheit vor dem Untergang rettet und sie der Nachwelt erhält. Kulturelle Aufgaben also, die nicht allein den Museen überlassen werden können. Da ist der private Sammler gefragt. Wer sammelt, dient der Kultur! Jede Nation braucht private Sammler auf vielen Gebieten. KuItur
ist keine Sache, die nur vom Staat betrieben wird. Kultur ist die Summe aller geistigen und technischen Entwicklungen.
Wer diese Kultur pflegt, sie bewahrt, indem er Zeugen vergangener Epochen sammelt, dient damit unserer und späteren Generationen. „Sammler sind glücklichere Menschen!“ Kaum ein Psychologe wird dieser Behauptung widersprechen können. Wer kann schon die unbeschreibliche Freude nachempflnden. wenn ein Sammler ein lange gesuchtes Stück endlich gefunden hat und erwerben kann? Wer kann die Zufriedenheit ermessen. die ein Sammler empfindet, wenn er sich intensiv mit seiner Sammlung beschäftigt? Welchem ernsthaften Sammler hat sein wunderbares Hobby nicht schon
über schwierige Zeiten, über Sorgen und Probleme hinweggeholfen? Wie viele Gedanken, wie viele Hoffnungen, wie viel
Kopfzerbrechen, wie viel Freude und Glück im Aufbau einer Sammlung stecken, mag nur ermessen, wer selbst ernsthaft sammelt. Sammler sind glücklichere Menschen! Zumindest in den Stunden, in denen sie sich ganz und gar ihrer Leidenschaft’widmen, in denen sie die Zeit und alles andere um sich herum vergessen. Gibt es etwas Schöneres, als liebevoll eine Samm-Iung aufzubauen und zu pflegen?

EDIT: Wohl wahr. Wer nicht irgend etwas sammelt, der kann eigentlich auch keine Werte vermitteln.



Geschrieben von Marty am 22.10.2021 um 21:06:

 

Wie wahr! Ich darf aber einwerfen, dass mit dem Aufbau und der Pflege einer Sammlung oft auch erst Sorgen und Probleme entstehen augenzwinkernd



Geschrieben von Arminius am 22.10.2021 um 22:47:

 

Im Zeitalter des Konsumismus haben leider verbrauchende, verschleißende oder sogar zerstörerische Aktivitäten einen höheren Stellenwert. Umsatz und Innovation zählen, Kirchen und Museen sind leer. Supermärkte, Baumärkte und Tankstellen sind die neuen Tempel der Konsumreligion. Was alt und von gestern ist geht auf den Müll.

Altes ist anrüchig und nicht im Trend, braucht man nicht selber und kann man sich bei Bedarf im Internet anschauen.
Meinung, Moral, Wissen, Weisheit braucht man auch nicht mehr selbst mühsam (z.B. durch Kenntnisse in Wissenschaften oder Geschichte) erarbeiten sondern gibts durch Medien-Dauerbombardement, meist im Zwangsabo. Warum soll ich mir denn selbst die Welt vor Augen führen und erklären, wenn das doch ständig andere für mich machen?
Mann muss die Welt auch nicht mehr selbst retten, weil das bereits so viele für einen tun.

(Trotzdem war aber früher nicht alles besser.)



Geschrieben von notgeldman am 24.10.2021 um 01:15:

 

Es ist eine wunderbare Sache, den Sammel-"Bug" zu haben. Ich denke, jeder ist besser, wenn er eine Leidenschaft für das Sammeln (und die damit verbundene Forschung) hat, was auch immer die Sammlung ist.



Geschrieben von changnoi am 24.10.2021 um 23:56:

 

Zitat:
Original von Marty
Wie wahr! Ich darf aber einwerfen, dass mit dem Aufbau und der Pflege einer Sammlung oft auch erst Sorgen und Probleme entstehen augenzwinkernd


Wenn man sich nicht im Griff hat, kann das schnell zur Sucht werden.
Schlägt das Jagdfieber erst einmal richtig zu, geht die Beschaffungskriminalität los gross grinsend
Da wird jedes Stück vom Munde abgespart und manch einer macht Schulden dafür.
Das kann schnell passieren, wenn man Angst hat, dass man das Stück nie wieder angeboten bekommt.



Geschrieben von cat$man$ am 25.10.2021 um 12:51:

 

Zitat:
Original von changnoi

Da wird jedes Stück vom Munde abgespart und manch einer macht Schulden dafür.


Fazit: Wahrhaftes Sammeln bedeutet also,
Dinge zu erwerben, die man nicht braucht,
mit Geld, das man nicht hat,
um Leute zu beeindrucken, die einem nicht nahestehen.

gross grinsend



Geschrieben von Marty am 25.10.2021 um 17:46:

 

Zitat:
Original von cat$man$
Zitat:
Original von changnoi

Da wird jedes Stück vom Munde abgespart und manch einer macht Schulden dafür.


Fazit: Wahrhaftes Sammeln bedeutet also,
Dinge zu erwerben, die man nicht braucht,
mit Geld, das man nicht hat,
um Leute zu beeindrucken, die einem nicht nahestehen.

gross grinsend


Auch nicht schlecht händeklatschend


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