www.banknotesworld.com - DAS deutschsprachige Banknotenforum (http://www.banknotesworld.com/index.php)
- Andere Sammelgebiete (http://www.banknotesworld.com/board.php?boardid=39)
-- Münzen (http://www.banknotesworld.com/board.php?boardid=15)
--- Preußen - Friedr. Wilhelm III - 1 Taler 1818 (http://www.banknotesworld.com/thread.php?threadid=15506)


Geschrieben von pac.man am 15.12.2025 um 22:08:

  Preußen - Friedr. Wilhelm III - 1 Taler 1818

Haben wir hier zufällig Münzspezialisten an Bord?

Bei der preußischen 1 Talermünzen 1818 (mglw. auch bei den übrigen Jahrgängen 1816-1820), Prägestätte Berlin, ist mir aufgefallen, dass sich bei näherem Hinsehen Variationen im Detail zeigen (siehe Anhang), die sich auch nicht vernünftig durch Abrieb oder sonstige Gebrauchsspuren erklären lassen.

Handelt es sich bei einem der Exemplare um eine Fälschung (wenn ja, welche?) oder kennt die Literatur tatsächlich unterschiedliche Prägungen?



Geschrieben von cat$man$ am 16.12.2025 um 00:01:

  RE: Preußen - Friedr. Wilhelm III - 1 Taler 1818

Spontaner erster Gedanke: Könnten das Abnutzungen im Prägestempel sein? Immerhin hat die rechte Münze auch einen Knubbel links unten, der da wohl nicht hingehört. kopfkratzend



Geschrieben von pac.man am 16.12.2025 um 00:29:

 

Könnte man meinen, aber viele Details in der gesamten Motivprägung weichen dergestalt ab, dass sie aus meiner Sicht nicht aus Abnutzung des Prägestempels entstammen können.



Geschrieben von KaBa am 16.12.2025 um 00:33:

  RE: Preußen - Friedr. Wilhelm III - 1 Taler 1818

Da sind tatsächlich Unterschiede im Bausch der Flaggen. Und auch an anderen Stellen findet man Abweichungen im Abstand der Objekte zueinander.
Es wird der Kanonentaler von 1818 aufgrund der Auflagenhöhe sicherlich nicht mit einem Stempel bei der Herstellung ausgekommen sein und es mussten mehrere geschnitzt werden.
Ob diese Varianten aber noch im erwartbaren Spektrum liegen, kann ich Dir nicht sagen.
Wer Dir sicher weiterhelfen kann ist jemand vom Numismatikforum.de https://www.numismatikforum.de/viewforum.php?f=51



Geschrieben von pac.man am 16.12.2025 um 00:41:

 

Danke für den Link.

Ich dachte bis dato immer, dass die Münzproduktion (zumindest ab dem 19. Jahrhundert) bereits auf einer Urform beruhte, die dann nur noch für die Bedarfe der Prägestätten beliebig vervielfältigt wurden.

Das könnte das Rätsel lösen, so ganz will ich mich allerdings noch nicht von der Option einer Fälschung trennen...

Falls wer noch eine Idee hat, gerne her damit!



Geschrieben von cat$man$ am 16.12.2025 um 11:04:

 

Hatte damals eine Fälschung überhaupt einen Sinn? Eine Münze bestand aus einem bestimmten Metall mit einem bestimmten Gewicht und wenn man die Münze fälschen wollte, dann mit einem billigeren Material… und das würde man Gewicht merken. kopfkratzend



Geschrieben von freiberger am 16.12.2025 um 11:30:

 

Es gibt genug chinesische gute Fälschungen auf dem Markt. Viele haben einen Eisenkern, der mehrmals galvanisiert und letztendlich geprägt wird. Da brauch man sehr gute Sachkenntnisse und Equipment. Bei uns war mal ein Vortrag zu diesem Thema. Interessant und erschreckend zugleich....



Geschrieben von pac.man am 16.12.2025 um 12:25:

 

Zitat:
Original von cat$man$
Hatte damals eine Fälschung überhaupt einen Sinn?

Gute Frage. Ich kenne mich mit Münzen halt mal so gar nicht aus. Daher fehlt mir auch jegliches Hintergrundwissen zu etwaigen Fälschungen, Fälschungshäufigkeit, Sinnhaftigkeit etc...
Ich bin halt weiterhin stutzig, dass das Motiv abweicht. Denn ausgehend von einer Urform dürften die abgeleiteten Negativstempel ja keine motivliche Abweichung mehr aufweisen.

In der Wikipedia ist zwar die Rede von "nahezu identischen" Tochterstempeln aber motivliche Abweichungen dürfte das ja eigentlich nicht umfassen...

Zitat:
An Münzen werden seit dem 19. Jahrhundert erhöhte Anforderungen an die Gleichartigkeit ihrer Münzbilder gestellt. Daher begann man, „Mutterstempelmatrizen“ herzustellen. Diese Matrizen tragen das „positive“ Münzbild, wie es später auf der Münze erscheinen soll. Diese Positivmutterstempel werden gehärtet und für die Prägung von untereinander nahezu identischen Tochterstempeln aus ungehärtetem Material genutzt. Diese Tochterstempel tragen ein Negativbild und werden nach dem Härten für die eigentliche Münzprägung eingesetzt. Zur Härtung kommt heute oft eine galvanische Hartverchromung hinzu.



Geschrieben von mamue-muenzen am 16.12.2025 um 12:39:

 

Also wenn man im Netz nach Bildern dieser Münze sucht, findet man tatsächlich beide Varianten, scheint also häufiger vorzukommen. Vermutlich ist die Abweichung bei den Münzprofis bekannt, du solltest also wirklich dort mal nachfragen. Vielleicht hilft schon ein einfacher Blick in den Katalog.



Geschrieben von Franz am 16.12.2025 um 13:26:

 

Selbst beim Münzrand gibt es unterschiede, die eine gepunktet die andere ist mehr ein Zahnrad.


angetrieben von: Burning Board 2.3.3, entwickelt von WoltLab GmbH